Durch Deutschland rollt seit Monaten eine regelrechte Insolvenz-Welle. Zahlreiche Modeunternehmen wie Gosche, Hallhuber oder der Onlineshop Impressionen, aber auch ein aus der Höhle der Löwen bekannter Lebensmittel-Händler, Luxus-Kaufhäuser in Berlin, München und Hamburg und ein nachhaltiges Liefer-Startup sind betroffen. Nun hat es auch drei bekannte Süßwaren-Hersteller erwischt.
Wie aus den Bekanntmachungen des Amtsgerichts Norderstedt hervorgeht, haben die Fachhändler Arko, Hussel und die J. Eilles GmbH & Co. KG einen Insolvenzantrag gestellt. Die auf Kaffee und Süßwaren spezialisierten Unternehmen gehören zur Deutschen Confiserie Gruppe, die eigenen Angaben zufolge mit über 280 Filialen in Deutschland, Österreich und Tschechien vertreten ist. Wie geht es mit den drei Marken jetzt weiter?
Insolvenzantrag: Können Arko, Hussel und Eilles gerettet werden?
Wie die Deutsche Confiserie Gruppe mitteilt, haben die Unternehmen Arko GmbH, Hussel GmbH und J. Eilles GmbH & Co. KG am 31. Januar 2024 in Norderstedt bei Hamburg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Dem Amtsgericht zufolge wurde in allen drei Fällen der Rechtsanwalt Dietmar Penzlin als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. Er dürfte nun seit Eröffnung des Verfahrens am 2. Februar 2024 versuchen, die Geschäfte fortzuführen.
In den drei Unternehmen der Deutschen Confiserie Gruppe arbeiten laut der Wirtschaftswoche rund 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die von dem Insolvenzverfahren betroffen sind. Die Gehälter der Beschäftigten in Deutschland sind der Gruppe zufolge zunächst über das Insolvenzgeld gesichert und der Geschäftsbetrieb soll in allen Filialen fortgeführt werden.
Wichtig: Laut der Deutschen Confiserie Gruppe ist die Marke "Eilles" nicht von der Insolvenz betroffen. Diese befindet sich nämlich im Eigentum der Hamburger Firma J. J. Darboven.
Arko, Hussel und Eilles: Wie kam es zu der Insolvenz?
Die drei Süßwaren-Hersteller waren schon 2021 im Zuge der Coronakrise in wirtschaftliche Schieflage geraten. Der Deutschen Confiserie Gruppe zufolge konnten sie nach einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung und einem erfolgreich durchlaufenen Schutzschirmverfahren gerettet werden. Dieser Erfolg habe allerdings "aufgrund sinkender Einnahmen im Kontext gestiegener Rohstoff- und Personalkosten nicht gehalten werden" können. Nun sei eine erneute Sanierung erforderlich.
Laut der Wirtschaftswoche ist den Süßwaren-Herstellern auch durch die Kaufzurückhaltung der Verbraucher in den vergangenen Monaten Umsatz weggebrochen. Demnach sei schon das Weihnachtsgeschäft unbefriedigend gelaufen. Insolvenzverwalter Penzlin dürfte jetzt versuchen, das wichtige Ostergeschäft zu retten und einen Käufer für die Unternehmen oder Teile davon zu finden.