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Baugenehmigungen: Die Warnungen vor einer Wohnungsnot in Bayern werden lauter

Baugenehmigungen

Die Warnungen vor einer Wohnungsnot in Bayern werden lauter

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    Der Bedarf an Wohnungen wird wachsen, doch der Neubau geht zurück. Hier braut sich eine ungünstige Situation zusammen, warnen Experten.
    Der Bedarf an Wohnungen wird wachsen, doch der Neubau geht zurück. Hier braut sich eine ungünstige Situation zusammen, warnen Experten. Foto: Ulrich Wagner

    Der Bau neuer Wohnungen und Häuser in Bayern hinkt dem steigenden Bedarf hinterher. Die Landesbausparkasse LBS warnt deshalb vor einer Wohnungsknappheit in vielen Regionen Bayerns. „Während der Bedarf an Wohnraum hoch bleibt, ist bei der Bautätigkeit kein zusätzlicher Schwung zu erkennen“, sagt Erwin Bumberger, stellvertretender Vorstandschef der LBS Süd. „Das Ziel der Bayerischen Staatsregierung von rund 70.000 neuen Wohnungen pro Jahr wurde bisher nicht erreicht.“ Die Zahl der Baufertigstellungen habe zuletzt im Bereich von etwa 60.000 Einheiten pro Jahr gelegen. „Und eine wesentliche Steigerung ist nicht zu erwarten, im Gegenteil.“ 

    Um das Problem anzugehen, hat Bayern 2023 einen Wohnbau-Booster aufgelegt. Dieser sieht unter anderem bessere Bedingungen für Darlehen und mehr Förderung im Mietwohnungsbau vor. Staatliche Grundstücke sollen im Erbbaurecht verbilligt an Wohnungsbaugesellschaften abgegeben werden. Und das Eigenkapital der staatlichen Wohnungsbaugesellschaft Bayern-Heim wird aufgestockt. „Wir lassen die Menschen und die Baubranche nicht allein und unterstützen weiterhin bestmöglich“, sagte damals Bayerns CSU-Bauminister Christian Bernreiter. Doch es gibt Kritik.

    Grünen-Fraktionschefin Schulze: Ministerpräsident Söder stiehlt sich aus der Verantwortung

    „Im staatlichen Wohnungsbau geht es derweil nur im Schneckentempo voran“, sagte Katharina Schulze, die Grünen-Fraktionschefin im Landtag, unserer Redaktion. Beispiel Bayern-Heim: Anfang des Jahres habe sie mit 267 nur 33 Wohnungen mehr im Bestand gehabt als ein Jahr zuvor. Der Großteil der 8400 „auf den Weg gebrachten“ staatlichen Wohnungen existiere lediglich auf dem Papier, wohnen könne darin niemand. „Was die Söder-Regierung nicht auf die Reihe kriegt, müssen jetzt also die Menschen übernehmen, indem sie so viel wie möglich selbst bauen“, sagte Schulze. Hier stehle sich Ministerpräsident Markus Söder aus der Verantwortung. Wären sie in der Verantwortung, würden die Grünen Schulze zufolge jährlich rund 350 Millionen Euro aus dem bayerischen Staatshaushalt zur Verfügung stellen, um damit den Bau von Miet- und Studentenwohnungen sowie die Modernisierung und den barrierefreien Umbau zu fördern.

    Für die Bayern-SPD geht der Wohnbau-Booster zwar in die richtige Richtung. „Aber angesichts der enormen und stetig steigenden Anzahl der fehlenden Wohnungen sind die Fördermaßnahmen leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagte die wohnungspolitische Sprecherin Sabine Gross unserer Redaktion. Die Bayern-Heim baue zwar, „aber nach ihren eigenen Planzahlen sollen bis Ende 2025 lediglich 1567 von den 10.000 Wohnungen, die der Ministerpräsident 2018 bis 2025 versprach, fertiggestellt werden“. Der Mangel an bezahlbaren Wohnungen werde sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen. Das liege unter anderem am Verschieben bereits zum Bau freigegebener Objekte, aber auch am Rückgang der Baugenehmigungen.

    Die Zahl der Baugenehmigungen in Bayern ist 2023 um rund 23 Prozent gesunken

    Nach Erkenntnissen der LBS ist die Zahl im Jahr 2023 in Bayern um rund 23 Prozent gesunken – von rund 77.000 auf nur noch 59.000. Auch bundesweit hält die Neubau-Flaute an: Im März 2024 sind nach Angaben des Statistischen Bundesamts 24,6 Prozent weniger Wohnungen genehmigt worden als im Jahr davor. Die Situation ist vor allem deshalb problematisch, weil der Bedarf an Wohnungen nach Ansicht der LBS gerade in Bayern steigen wird. Dem Landesamt für Statistik zufolge könnten 2042 rund 600.000 Menschen mehr im Freistaat leben als heute.

    Einen Hauptgrund für den Einbruch am Bau sieht die LBS vor allem in den gestiegenen Zinsen. Für viele Bauträger rechneten sich Projekte nicht mehr, für viele Privatleute waren sie nicht mehr bezahlbar. Dazu kämen gestiegene Kosten und Knappheit bei Rohstoffen sowie der Personalmangel in den Betrieben. 

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