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Bauernpräsident Rukwied über die Lage der Landwirtschaft

Interview

Bauernpräsident Rukwied: „Wir brauchen endlich echten Bürokratieabbau“

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    Bauernpräsident Joachim Rukwied: „Der Klimawandel ist Tatsache und er stellt uns vor erhebliche Herausforderungen.“
    Bauernpräsident Joachim Rukwied: „Der Klimawandel ist Tatsache und er stellt uns vor erhebliche Herausforderungen.“ Foto: Patrick Pleul, dpa

    Herr Rukwied, wir stören Sie gerade bei der Ernte. Wie läuft es bei Ihnen auf dem Feld?
    JOACHIM RUKWIED: Wir sind bei der Getreideernte etwas im Rückstand und haben noch zwei Tage zu dreschen. Das wechselhafte Wetter erschwert die Ernte. Wir hatten in den vergangenen Wochen oft nur wenige Tage am Stück trockenes Wetter, an denen man dreschen konnte, und dann regnete es wieder. Aber wir sind in unserem Betrieb auf der Zielgeraden.

    Manche behaupten ja, das Wetter könne es den Bauern nie recht machen. Wie sieht es mit dem nassen Sommer in diesem Jahr aus?
    RUKWIED: Ich kenne natürlich viele solcher Sprüche, aber generell können Landwirte mit fast jeder Witterung gut umgehen. Früher sagte man: Die Sonne hat noch keinen Landwirt vom Hof geschienen. Solange es keine extremen Hitzeperioden gibt, bringen tendenziell trockenere Sommer weniger Risiken als zu feuchte Jahre. Doch wir Landwirte spüren die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels.

    Wo macht sich der Klimawandel abgesehen von vergangenen Dürrejahren noch bemerkbar?
    RUKWIED: Wir stellen fest, dass die Vegetation früher einsetzt. Das heißt, bei Obst, Gemüse oder Weinbau steigt das Risiko von Spätfrösten und Schäden im Frühjahr. Bei anderen Anbaukulturen wächst das Risiko, dass sich längere Feuchteperioden, wie in diesem Jahr, negativ auf den Ertrag auswirken. Ich kann seit meiner Kindheit inzwischen auf fast fünfzig Jahre Landwirtschaft zurückblicken. Ich sage deshalb ganz klar: Der Klimawandel ist Tatsache und er stellt uns vor erhebliche Herausforderungen.

    In Bayern und Baden-Württemberg hat die Hochwasserkatastrophe auch viele Landwirte hart getroffen. Wird den Bauern ausreichend geholfen?
    RUKWIED: In beiden Ländern haben die Regierungen Hilfen angekündigt, aber hier ist die Politik in Summe gefragt. Jetzt müssen wir sehen, ob das besser funktioniert, als beispielsweise im Ahrtal. Da haben wir wenig positive Rückmeldungen. Die Landwirte brauchen Unterstützung, weil Familienbetriebe diese verheerenden Schäden nicht alleine stemmen können.

    Wie können sich die Landwirte an den Klimawandel in Deutschland anpassen?
    RUKWIED: Die Anpassung an den Klimawandel ist in der Landwirtschaft ein schwieriger Prozess, der aus vielen Bausteinen besteht. Schon jetzt verändert sich die Bodenbearbeitung. Bei der Aussaat ist beispielsweise der Pflug auf dem Rückzug. Statt Pflügen setzt man verstärkt auf Mulch- und Direktsaatverfahren, um die Böden zu schonen. Erste Betriebe steigen zudem in regenerative Landwirtschaft ein. Ziel ist es, das Anbausystem widerstandsfähiger zu machen und den Wasserverbrauch und die Erosionsgefahr zu senken. Ein großes Problem ist, dass uns der Klimawandel alle vier, fünf Jahre ein sehr feuchtes Jahr beschert, das nicht in die Anbaustrategie passt. Nach dem Hitzesommer 2016 haben wir beispielsweise einen gegen Trockenheit robusten französischen Weizen ausgesät, und dann regnete es 2017 besonders viel. Die Ernte fiel dann bei dieser Sorte um 30 Prozent schlechter aus, als wenn wir die deutsche genommen hätten.

    Wie fällt die Ernte in diesem verregneten Jahr insgesamt aus?
    RUKWIED: Wir gehen von einer leicht unterdurchschnittlichen Ernte aus, beim Getreide in Summe von rund 41 Millionen Tonnen in Deutschland. Beispielsweise hatte man beim Ernteauftakt noch 7,4 Tonnen Wintergerste pro Hektar geschätzt, am Ende waren es nur sieben Tonnen. Auch die Weizenerträge sind unterdurchschnittlich. Normalerweise sollte Weizen mindestens 78 Hektoliter Gewicht haben, das heißt, wenn man einen Ein-Liter-Messbecher mit Weizen füllt, sollten da 780 Gramm drin sein. Doch wir liegen im Moment oft bei 720 oder 750 Gramm. Kleinere Körner sind ein Qualitätsproblem. Es gab zwar genügend Niederschläge, aber insbesondere in der Kornbildungsphase zu wenig Sonne. All das wirkt sich negativ auf die wirtschaftlichen Erträge der Landwirte aus.

    Das letzte Betriebsjahr lief finanziell sehr gut für die Bauern. Wie sieht es heuer aus?
    RUKWIED: Das Wirtschaftsjahr 2022/23 war von Sonderfaktoren geprägt, die zu einem außerordentlichen Ergebnis geführt haben. Schon deutlich vor Ausbruch des Ukrainekriegs sind weltweit die Preise für Weizen und andere Produkte angestiegen, weil sich weltweit Vorratslager leerten. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine beschleunigte sich diese Entwicklung. Doch inzwischen sind die Preise in den meisten Bereichen wieder deutlich zurückgegangen und zugleich stiegen die Betriebskosten. Das heißt: Im gerade zu Ende gegangenen Wirtschaftsjahr 2023/24 sind die Einnahmen deutlich zurückgegangen. In der Landwirtschaft liegt die Eigenkapitalrentabilität unter zwei Prozent, das bedeutet, landwirtschaftliche Einkommen sind unterdurchschnittlich. Dazu kommt ein starkes Nord-Süd-Gefälle. Bayern, Baden- Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz bilden in der Regel immer das Schlusslicht. Dort wechselt man sich nur ab und an mit dem letzten Platz ab.

    Wie hoch ist das Durchschnittseinkommen für Landwirte im Süden?
    RUKWIED: Die Entscheidung für den Beruf fällt aus der inneren Überzeugung, aus der Liebe zur Landwirtschaft und oft als Fortsetzung der Familientradition. Leider müssen Landwirte in der Regel damit klarkommen, dass das Einkommen niedriger ist als der Durchschnitt. In Bayern oder Baden- Württemberg, wo ich herkomme, sprechen wir von einem Einkommen von über den Daumen gepeilt 3000 Euro brutto, aber davon müssen nicht nur sämtliche Sozialleistungen abgezogen werden, sondern auch die Verzinsung des Eigenkapitals oder Altenteilsleistungen. Die Landwirtschaft liegt in der unternehmerischen Einnahmenskala im unteren Viertel. In Bayern und Baden-Württemberg geht das oft nur, weil mindestens ein Familienmitglied auch noch in einer anderen Branche arbeitet. Das muss sich in Zukunft ändern

    Die Einkommenssituation hat zum Jahreswechsel den Unmut bei den Bauernprotesten angeheizt, als die Bundesregierung massiv bei den Landwirten kürzen wollte. Wie ist Ihre Bilanz ein halbes Jahr nach den Protesten?
    RUKWIED: Man wollte uns mit einer Milliarde zusätzlich an Steuern belasten, und deshalb sind die Bauern auf die Straße gegangen. Wir hatten zu 80 Prozent Unterstützung aus der Bevölkerung, obwohl wir in den Verkehr eingegriffen haben. Das alles haben wir friedlich gemacht und uns von Radikalen distanziert. Aus vielen Branchen bis hin zur Industrie bekamen wir große Zustimmung, dass man so in Deutschland mit der Politik nicht mehr weitermachen kann. Wir haben über die Landwirtschaft hinaus ein wichtiges Signal gesendet und die Republik wachgerüttelt. Man muss wieder die Wirtschaft und Zukunftsperspektiven in den Fokus rücken und endlich Bürokratie abbauen.

    Aber hat sich Ihr Protest gelohnt? Die Regierung behält zwar nun doch die Kfz-Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge bei, Agrardiesel soll aber schrittweise voll besteuert werden ..
    RUKWIED: Das hat sich sehr wohl gelohnt. Wir haben die grünen Kennzeichen erhalten und in Brüssel die agrarpolitische Agenda verändert. Das Thema Agrardiesel werden wir zur nächsten Bundestagswahl wieder hochziehen. Es ist nicht hinnehmbar, dass ein deutscher Landwirt den vollen Steuersatz bezahlen muss, während sein belgischer Kollege mit steuerfreiem Diesel fahren kann. Wenn ein Betrieb, für die Bewirtschaftung seiner Agrarflächen rund 50.000 Liter Diesel im Jahr verbraucht, hätte er im Vergleich zu Belgien eine um 25.000 Euro höhere Steuerlast. Das ist schlichtweg inakzeptabel! Die Landwirte sind mit Vielem in der Politik sehr unzufrieden. Es gab viele Ankündigungen, was Bürokratieabbau anbelangt. Gekommen ist im Prinzip fast nichts. Im Gegenteil: Düngegesetz, Tierschutzgesetz, neue Auflagen. Von echtem Bürokratieabbau ist in der Landwirtschaft nichts, aber auch gar nichts zu spüren. Das ist eine Nullnummer, eine reine Ankündigungspolitik. So kann das nicht weitergehen.

    Das heißt, die Proteste sind damit noch nicht vom Tisch? Ihnen kam nur die Ernte dazwischen?
    RUKWIED: Nein. Das Thema Agrardiesel ist nicht vom Tisch. Wir haben uns bewusst zurückgezogen, weil wir bei der jetzigen Bundesregierung nicht erkennen können, dass sie sich noch irgendwie bewegt. Aber wenn es sein müsste, könnten wir innerhalb weniger Tage wieder auf der Straße stehen. Wir brauchen endlich echten Bürokratieabbau. Wir brauchen Perspektiven für die Tierhaltung. Wir brauchen innovative Züchtungsmethoden und wirksamen Pflanzenschutz. Wir brauchen mehr unternehmerische Freiheit. Wir brauchen die Einführung einer steuerlichen Risikorücklage, um die wachsenden Klima- und Marktrisiken abzufedern zu können. Die Bundesregierung bringt hier fast nichts auf den Weg.

    Wie kommen Sie mit Ihrem Landsmann, Agrarminister Cem Özdemir zurecht?
    RUKWIED: Persönlich können wir gut miteinander. Wir gehen in gegenseitiger Wertschätzung sachlich und ruhig miteinander um. Aber ich habe dem Minister auch auf gut Schwäbisch gesagt, dass sein Entlastungspaket nicht einmal ein „Päckle“ ist. Um nur ein Beispiel zu nennen, uns Landwirte frustriert die Vorgehensweise der Regierung beim Pflanzenschutz. Egal, ob wir ökologisch oder konventionell wirtschaften, wir brauchen Pflanzenschutzmittel, um gerade in Zeiten des Klimawandels Ernten und Qualitäten abzusichern. Minister Özdemir hat Vorschläge unterbreitet, die er wohlklingend „Zukunftsprogramm Pflanzenschutz“ nennt. Für die Landwirtschaft ist das – freundlich formuliert – ein Rückschrittsprogramm. Es setzt allein auf Verbote und pauschale Reduzierungen, aber nicht auf Innovationen. Moderne digitale Landwirtschaftstechnologien, die hochpräzise gezielt nur noch das Beikraut bekämpfen, spielen überhaupt keine Rolle. Wir sehen heute schon, dass wir mit deutschen Gesetzen zum Teil nur noch Futterqualität erzeugen können, weil wir unsere Pflanzen nicht bedarfsgerecht düngen und gesund erhalten können. Wir laufen Gefahr, zunehmend am Markt vorbei zu produzieren, und unsere Abnehmer kaufen dann Ware aus anderen Ländern. Das kann nicht sein! Das Gleiche erleben wir in der Tierhaltung: Der deutsche Schweinebestand ging in den vergangenen zehn Jahren um 7,3 Millionen zurück, während Spanien 9,2 Millionen an Tieren aufgebaut hat. Tierwohl wie bei uns, ist dort kein Thema.

    Über den Tierwohl-Cent wird auch in Deutschland seit Jahren gestritten.
    RUKWIED: Beim Thema Tierwohlabgabe muss zuerst sichergestellt werden, dass das Geld bei den Landwirten ankommt. Dazu brauchen wir gesetzliche Regelungen und ebenso Erleichterungen beim Baurecht, um Ställe entsprechend umbauen zu können. Erst wenn diese rechtlichen Voraussetzungen abgesichert sind, kann man letztendlich auch über eine Mehrwertsteuererhöhung entsprechender Produkte von zwei bis drei Prozent sprechen. Aber man kann nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen.

    Landwirtschaftsminister Özdemir kann sich bei seinen Zielen oft auf Rückhalt in der Bevölkerung stützen. Haben die Deutschen eine zu romantische Vorstellung von der Landwirtschaft?
    RUKWIED: Wir können sehr selbstbewusst sagen: Die deutsche Landwirtschaft ist eine der nachhaltigsten der Welt. Wir haben Blühstreifen auf den Feldern, wir schonen unsere Böden, wir haben im Gegensatz zu weiten Teilen der Welt aufgelockerte Fruchtfolgen auf unseren Äckern. Ich war jüngst in Brasilien, da flog man mich stolz über Zuckerrohr-Plantagen, soweit das Auge reicht. In den USA oder Südamerika sieht man Ähnliches bei Mais oder Sojabohnen. Ich baue rund zehn unterschiedliche Kulturen wie Weizen, Gerste, Rüben, Gemüse und Sojabohnen und Zwischenfrüchte an. Und auch in der Viehhaltung will niemand mehr eine Landwirtschaft wie in früheren Jahrhunderten. Heute wird bereits jedes dritte Schwein im Tierwohl-Standard gehalten. Moderne Offenställe für Milchkühe mit freier Bewegung, Relax-Zonen mit Bürsten und Kuhduschen kann man durchaus als Wellness für die Tiere bezeichnen. Vor hundert Jahren ging es den Tieren und den Menschen viel schlechter. Unter den damaligen Bedingungen will heute niemand mehr in der Landwirtschaft arbeiten.

    Bauernpräsident Joachim Rukwied: „Der Klimawandel ist Tatsache und er stellt uns vor erhebliche Herausforderungen.“
    Bauernpräsident Joachim Rukwied: „Der Klimawandel ist Tatsache und er stellt uns vor erhebliche Herausforderungen.“ Foto: Daniel Maurer, dpa

    Zur Person:  Joachim Rukwied (62) stammt aus einem seit über 200 Jahren existieren bäuerlichen Familienbetrieb in Eberstadt bei Heilbronn. Das CDU-Mitglied ist seit 2012 Präsident des Deutschen Bauernverbandes.  Von 2017 bis 2020 war er zudem Präsident des europäischen Bauern-Dachverbandes COPA.

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    8 Kommentare
    Johann Storr

    Hierzu ein Link: https://presse.uni-mainz.de/darum-gibt-es-immer-weniger-insekten/ und auch in der Augsburger ein Artikel: https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/tipps-und-tricks-so-gelingt-artenschutz-im-eigenen-garten-102870227 zum Zustand der Natur. Man sieht, es schaut schlimm aus. Auch wenn man sich erinnert, früher waren die Windschutzscheiben der Autos im Sommer voller toter Insekten, heute nicht mehr. Das liegt natürlich nicht nur in der Verantwortung der Bauern, die in den letzten 25 Jahren alles totgespritzt haben und jedes Büschlein am Wegesrand ausgerissen haben. In den letzten Jahren hat sich da viel gebessert, auch durch Programme der EU. Damit ist natürlich ein Bürokratieaufwand verbunden. Aber die Bauern bekommen ja jedes Jahr Milliarden von uns Steuerzahlern geschenkt: https://www.iwd.de/artikel/agrarpolitik-wie-stark-deutsche-bauern-subventioniert-werden-610263/.

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    Lothar Bock

    Da spricht die "Laptop Class", die so gar nicht weiß, was draußen (bei den Landwirten) läuft. Mal abgesehen davon, dass Landwirte gerade zu Hochzeiten fast rund um die Uhr arbeiten, wird kein Landwirt durch Subventionen reich. Diese gleichen lediglich (bestenfalls) den durch Bürokratie verursachten Mehraufwand (oder Minderertrag) aus. Über den Tellerrand geblickt ist die Landwirtschaft sowieso nicht der Hauptempfänger für "geschenktes Steuergeld". Die meisten Subventionen fließen in andere Kanäle...

    Wolfgang Leonhard

    Wenn ein Drittel des Fleisches nach Tierwohlstandards produziert wird, heißt das, dass in zwei Drittel der Betriebe Quälfleisch produziert wird. Die Aggressivität der Bauern rührt auch daher, dass sie nicht daran erinnert werden wollen, wie sie mit den Tieren umgehen. Dass Rukwied die paar Blühstreifen erwähnt, ist erbärmlich. Die Bauern sägen sich mit ihrer zerstörerischen Landbearbeitung den Ast ab, auf dem sie sitzen.

    Martin Goller

    95.484,87 € das hat Herr Ruckwied letztes Jahr an Subventionen für seinen Betrieb erhalten. Dazu seine Vergütung aus anderen Jobs, (Südzucker und die ruinöse BayWa) - knapp 150'000€. Interessant übrigens, dass er gleichzeitig Vorsitzender der Zuckerrüben Bauern ist, also für den Anbau und die Abnahme arbeitet. 46'000€ bekommt er auch noch als Aufsichtsrat der Landwirtschaftlichen Rentenbank. Ganz schön viel Freizeit für einen geschundenen Bauern!

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    Franz Xanter

    Pauschal Argumentation ohne Nährwert. Glauben Sie denn, dass all die Beschäftigungen eine 8-Stunden-Tätigkeit erfordern. Und außerdem: Subventionen: Wenn zustehend, warum sollte er dann nicht diese auch für sich beantragen? Tätigkeit als Vorsitzender: Warum nicht? Es besteht keine Überschneidung bzw. keine gegenseitigen Hindernisse. Ruinöse BayWa: Wer oder was erfüllt das Adjektiv "ruinös"? Außerdem ist definitiv festzuhalten, dass ein Landwirt in keiner Weise einen 8-Stundentag in einer 4 oder 5 Tageswoche hat.

    Martin Goller

    Also bekommt der Herr Bauer für einen Halbtagsjob knapp 100'000€? Das klingt schon sehr nach Sozialschmarotzer! Ruinöse BayWa: https://www.agrarheute.com/management/agribusiness/baywa-krise-bauern-warten-rettungspaket-624397 Was mich bei Leuten wie Ruckwied ärgert: keinerlei Selbstreflexion und kritikfähigkeit gepaart mit einer massiven Mobilmachung gegen die Gesellschaft. Bürokratieabbau schön und gut, aber wenn das dazu führen wird dass die Bauernschaft die Umwelt zerstört dann halt nicht. Außerdem ist auffällig, unabhängig vom Artikel, dass die "Kleinbauern" immer als Schutzschild vor sich hergetragen werden. Warum plädiert er denn dann nicht für eine Begrenzung der Förderung auf solche Betriebe?

    Franz Xanter

    So wie ich Ihren Kommentar lese, muss ich feststellen, dass Sie in keiner Weise etwas von der Arbeitszeit und Belastung eines Bauern verstanden haben. Dass dieser dann noch Nebenjobs annimmt, geht Ihnen scheinbar auch gegen den Strich. Wenn dann noch zustehende Subventionen hinzukommen, scheint bei Ihnen nur noch Neid hervorzustechen. Warum machen Sie dann nicht diese oder ähnliche Tätigkeiten und erzielen die Einnahmen?

    Helmut Eimiller

    (Agrar-)Subventionen sind keine Geschenke. Dass es mancherorts an Reflexion mangelt, schrieb Walter Kortmann 2004 unter „WISSENSCHAFT FÜR DIE PRAXIS“: „Da nach den Prinzipien der Demokratie die Mehrheit der Wahlbevölkerung entscheidet, die Mehrheit der Menschen aber in gesamtwirtschaftlichen Sachverhalten unkundig oder uninteressiert ist, können sachgerechte und ökonomisch reflektierte wirtschafts- und finanzpolitische Entscheidungen allenfalls dann erwartet werden, wenn es der Wissenschaft gelingt, die Auswirkungen solcher Maßnahmen deutlich zu machen, also der Öffentlichkeit und der Politik die Folgen von (Subventions-)Entscheidungen aufzuzeigen.“ Tatsache ist, dass 1. die Agrarsubventionen überwiegend über die EU fließen und 2. Subventionen führen zu Einnahmen und nicht zwangsläufig zu Gewinn. Dass sich die selbstherrlich entschiedene Intel-Subvention als Fehler erweist, schrieb zeit.de unter „Von der Halbleiter gefallen“: Deutschland hat auf einen fallenden Riesen gesetzt.

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