Vom krisengeplagten Batterie-Hersteller Varta gibt es bessere Nachrichten. Das Unternehmen investiert in eine neue Fabrik für Solarbatterien, die bereits im Sommer in Betrieb geht. Das teilte Varta am Mittwoch mit. Auf einer Gesamtfläche von über 5000 Quadratmetern sollen am Standort Neunheim im baden-württembergischen Ellwangen bis zu 100.000 Energiespeichersysteme pro Jahr produziert werden.
Das Unternehmen steckt über 20 Millionen Euro in die neue Fertigung, insgesamt sollen dort rund 120 neue Arbeitsplätze entstehen. "Die Herstellung erfolgt hochautomatisiert und unter Einsatz modernster Industrie-4.0-Technologien, einschließlich Robotern und Laserschweißverfahren", teilte Varta mit. Weitere Investitionen seien in Planung.
Solarspeicher erleben einen Boom
In der Anlage sollen pro Jahr anfangs rund 50.000 Speicher gebaut werden. Spätestens Anfang 2025 solle die Produktion verdoppelt werden.
Die Geräte dienen beispielsweise dazu, den Strom von Photovoltaik-Anlagen für die Nacht zwischenzuspeichern. Viele kommen in Einfamilienhäusern zum Einsatz. "Solarbatterien boomen exponentiell", berichtet der Bundesverband Solarwirtschaft. Sind im Jahr 2021 in Deutschland rund 141.000 neue Speicher zugebaut worden, waren es 2022 bereits 214.000. Dieses Jahr könnte dieser Wert bereits Ende Juni erreicht werden.
Auch der Hersteller Sonnen verdoppelt die Produktion
Auch andere Anbieter profitieren von dem Trend. Der Allgäuer Speicher-Hersteller Sonnen hat kürzlich die Produktion am Stammsitz in Wildpoldsried verdoppelt. "Damit erreicht das Unternehmen deutlich früher als ursprünglich geplant die nächste Ausbaustufe seiner Produktionskapazität von 120.000 Speichersystemen pro Jahr an seinem Hauptsitz", teilte Sonnen mit.
Varta befindet sich – abgesehen von den Speichern – in einer Krise. Dem Unternehmen sind Aufträge für kleine Batterien weggebrochen. Am Standort Nördlingen ist im Bereich Microproduction im Juni die Kurzarbeit verlängert worden. Das Unternehmen will insgesamt Arbeitsplätze abbauen.