Mitten im Weihnachtsgeschäft könnte es schon bald zu wenig Geld an den Bankautomaten und in den Supermarkt-Kassen geben - Kundinnen und Kunden wären dann gut beraten, ihre Bank- und Kreditkarten immer griffbereit zu haben. Dass es zu diesem Zustand kommen könnte, hängt mit einem möglichen „Bargeld-Streik“ zusammen, den die Gewerkschaft Verdi nun angekündigt hat, sollte es zu keiner Einigung in der Geldtransport-Branche kommen.
„Bargeld-Streik“: Was ist damit gemeint?
Was ist damit gemeint? Im Tarifkonflikt des deutschen Geld- und Werttransports ist es bislang noch zu keiner Übereinkunft zwischen den in der Verdi organisierten Beschäftigten und den Unternehmen, die von der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) vertreten werden, gekommen. Überraschend haben die Verdi-Mitglieder den Tarifkompromiss der sechsten Verhandlungsrunde abgelehnt.
Wie Verdi am Montag mitteilt, hatten die rund 10.000 Beschäftigten der Geld- und Werttransportbranche in einer Mitgliederbefragung vom 2. bis 9. Dezember die Möglichkeit über das Angebot der vergangenen Verhandlungsrunde abzustimmen. Mit 66,86 Prozent wurde es abgelehnt, die Tarifkommission schloss sich dem Ergebnis an. Zuvor hatte die Arbeitgeberseite am 22. November Lohnerhöhungen in Aussicht gestellt, die zwischen 5,4 Prozent und 7,12 Prozent liegen sollten. Je nach Bundesland sollten die Löhne im Zeitraum von zwei Jahren auf den neuen Stand steigen.
Bargeld-Streik wegen Tarifkonflikt: Gespräche am Dienstag
Am Dienstag wollen die beiden Seiten am Frankfurter Flughafen zusammenkommen, um eine Lösung für den Tarifkonflikt zu finden. Sollte es dabei zu keinem Ergebnis kommen, werde Verdi „die Beschäftigten der Branche ab Mittwoch, 18. Dezember 2024, zu Streiks aufrufen“, wie es in der Mitteilung (externer Link) heißt.
Zu dem Mitglieder-Votum teilte Verdi-Verhandlungsführerin Sonja Austermühle mit: „Diese klare Ablehnung zeigt, dass die Arbeitgeber ihr Angebot noch deutlich verbessern müssen. Die Verhandlungen am Dienstag sind die letzte Chance, um Streiks vor Weihnachten noch abzuwenden“, wird Austermühle in der Erklärung zitiert. „Ohne erneuten Druck wird es bei den Arbeitgebern kein verbessertes Angebot geben“, so Austermühle, die um das Verständnis von Bürgerinnen und Bürgern bat.
Warnung vor Streiks im Weihnachtsgeschäft
Der Verhandlungsführer der BDGW, Hans-Jörg Hisam, warnte derweil vor Streiks im Weihnachtsgeschäft. Damit „würde die Gewerkschaft unsere Unternehmen massiv und nachhaltig schädigen“, sagte Hisam der Deutschen Presse-Agentur. „Ein solcher Schaden würde sich zwangsläufig auf die Beschäftigten auswirken.“
Wie lange mögliche „Bargeld-Streiks“ andauern könnten, darüber machte die Gewerkschaft Verdi keine konkreten Angaben.
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