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Bahnverkehr: Bahnchaos: Go Ahead übt massive Kritik an Deutscher Bahn

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Bahnchaos: Go Ahead übt massive Kritik an Deutscher Bahn

Seit Go Ahead viele Augsburger Regionalzüge übernommen hat, steht das Unternehmen massiv in der Kritik – und wehrt sich nun.
Seit Go Ahead viele Augsburger Regionalzüge übernommen hat, steht das Unternehmen massiv in der Kritik – und wehrt sich nun. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

Das Eisenbahnunternehmen Go Ahead bezeichnet die Bahn-Infrastruktur als "heruntergewirtschaftet" und macht die Deutsche Bahn für die Probleme im Regionalverkehr verantwortlich. Die Bahn-Tochter DB Netz gebe Bauarbeiten am Schienennetz zu spät bekannt, plane und koordiniere die Bauarbeiten zu schlecht, heißt es in einer Pressemitteilung von Go Ahead am Donnerstag. Das zu einem britischen Verkehrskonzern gehörende Unternehmen hatte vor rund einem Jahr den Regionalverkehr zwischen Ulm, Nördlingen und München übernommen und von Beginn an mit Zugausfällen, Verspätungen und weiteren Pannen in massivem Ausmaß zu kämpfen. Inzwischen ist bekannt, dass die Österreichische Bundesbahn Go Ahead übernimmt – und nun will man die anhaltende Kritik offenbar nicht so auf sich sitzen lassen.

„Wir erleben immer wieder viele engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei DB Netz, die alles tun, was ihnen möglich ist", sagt Fabian Amini, Geschäftsführer von Go-Ahead der Pressemitteilung zufolge. "Aber die DB Netz hat offensichtlich versagt, die richtigen Rahmenbedingungen für ihre Kolleginnen und Kollegen zu schaffen, um der heruntergewirtschafteten Infrastruktur mit dem massiv gestiegenen Bauvolumen Herr werden zu können.“ Zuletzt gab es etwa verstärkt Probleme auf dem Streckenabschnitt von Augsburg nach Donauwörth, da bei Meitingen gebaut wird, und dies auch länger als geplant – worüber Go Ahead nur kurzfristig informiert worden sei. "Go-Ahead wird in der Öffentlichkeit als unzuverlässig wahrgenommen und muss sich für Verspätungen und Zugausfälle entschuldigen, für die DB Netz verantwortlich ist", so das Urteil des Unternehmens.

So rechtfertigt Go Ahead die Probleme im Augsburger Regionalverkehr

„Wir betreiben seit einem Jahr das Augsburger Netz. Seither hatten wir dort 120 teils sehr komplexe Baumaßnahmen und konnten nur zwei Monate im regulären Fahrplan fahren – damit waren wir jetzt zehn Monate im Baustellenmodus, mit ständig wechselnden Veränderungen. Seit Juli wurden wir im Schnitt bei zwei Drittel der Baumaßnahmen zu spät informiert", kommentiert Amini das Vorgehen der Bahn. Auch nach einem Gespräch mit Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) sei es lediglich schlimmer geworden.

Die angeblichen Ausreden der Bahn seien ihm schon seit Jahren bekannt, sagt Amini: "Und dann werden meine Kolleginnen und Kollegen in Uniform am Bahnsteig von aufgebrachten Fahrgästen beschimpft.“ Er fordert daher von der Bahn eine Entschuldigung, sowohl an sein Unternehmen, als auch an Fahrgäste, Mitarbeitende und Auftraggeber. "Die Fahrgäste sind sauer – und das völlig zu Recht“, sagt er. „Und ich bin es auch." (cup/AZ)

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