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Autogipfel in Bayern: Die Richtung fehlt - Ein Kommentar

Kommentar

Die Autobranche braucht einen klaren Kurs

Michael Kerler
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    Wohin geht nun die Reise? Autogipfel mit (von links nach rechts) Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Bayerns IG Metall-Chef Horst Ott, Ministerpräsident Markus Söder, VDA-Chefin Hildegard Müller und Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU).
    Wohin geht nun die Reise? Autogipfel mit (von links nach rechts) Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Bayerns IG Metall-Chef Horst Ott, Ministerpräsident Markus Söder, VDA-Chefin Hildegard Müller und Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU). Foto: Sven Hoppe, dpa

    Seien wir ehrlich. So wichtig das Elektroauto für den Klimaschutz ist, die Herzen sind ihm im größten Teil der Bevölkerung bisher nicht zugeflogen. Deshalb sind Anreize umso wichtiger, damit die Autofahrer hier investieren.

    In den letzten Monaten sind aber die Anreize zum Kauf eines E-Autos immer weniger worden. Teils ist die Industrie selbst schuld, teils hatte die Politik ihren Anteil: Günstige E-Autos wie der elektrische VW-Up wurden aus dem Programm genommen. Der Ladestrom wurde teurer, teilweise zahlt man 90 Cent pro Kilowattstunde. Und die Streichung der Kaufprämie durch Wirtschaftsminister Robert Habeck grub dem zarten Pflänzchen E-Auto endgültig das Wasser ab. Es ist kein Wunder, dass die Käufer inzwischen zögern.

    Industrie hat in das E-Auto investiert

    Für die Autohersteller ist klar, dass das E-Auto ein wichtiges Rad in der Mobilität der nächsten Jahre sein wird. Um Schwung in den Markt zu bringen, müssen die Anreize besser werden. Nötig ist zudem endlich ein klares Signal, dass man im E-Auto die Zukunft sieht – zumindest, bis es bessere Lösungen am Markt geben sollte. Die ewige Debatte um Technologieoffenheit und ob und wann das Verbrennerverbot kommt, bewirkt das Gegenteil. Einen klaren Kurs hat hier auch der Autogipfel der Staatsregierung vermissen lassen.

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    1 Kommentar
    Inge Brenner

    Karl Brenner Meines Erachtens war es völlig richtig, die E-Autoprämie zu streichen. Es ist nicht Aufgabe des Staates, den Verkauf von Fahrzeugen aus China, Südkorea oder Japan zu fördern. Außerdem liegen heute die Rabatte, die beim Händler geboten werden auch ohne staatliche Unterstützung schon über 15%. Ein großes Absatzproblem ist meiner Meinung nach die Befürchtung, dass die Batterie eine zu kurze Lebenszeit hat. Deshalb sammeln sich die nach vier Jahren Leasingzeit zurückgegebenen Fahrzeuge auf dem Gelände der Händler an, ohne dass sich Käufer finden. Gebrauchtwagen könnte man mit einer kleinen Verkaufsprämie versehen, wenn man etwas Derartiges überhaupt erwägen will. Außerdem sieht sich ein potenzieller Käufer ohne Wallbox mehr als eine Stunde an der Tankstelle stehen, um teuren Strom zu tanken. Deshalb sollten auch preiswertere Modelle mit der Möglichkeit einer schnellen Ladung ausgestattet werden, sodass man in kurzer Zeit den Pkw auf ca. 70% Kapazität füllen kann.

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