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Augsburg: Midea nimmt Kuka von der Börse – und macht Zusagen an Standort Augsburg

Augsburg

Midea nimmt Kuka von der Börse – und macht Zusagen an Standort Augsburg

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    Midea nimmt Kuka von der Börse.
    Midea nimmt Kuka von der Börse. Foto: Kuka

    Deutlich mehr Geld für Forschung und Entwicklung in Augsburg verspricht der chinesische Mehrheitseigner des Roboterbauers Kuka. Dafür soll aber der Name Kuka künftig vom Börsentableau verschwinden. Das hat das Unternehmen am Dienstag in einer Ad-hoc-Meldung an die Börse bekanntgegeben und mit einer weiteren Meldung präzisiert. Demnach sollen die Investitionen für Forschung und Entwicklung in Augsburg bis 2025 um mindestens 15 Prozent erhöht werden.

    Kuka wolle sich künftig vor allem darauf konzentrieren, "Robotik-Expertise und Applikations-Know-how weltweit und über alle Geschäftsbereiche hinweg zu bündeln". Ziel sei es, mit regional angepassten Produkten und Lösungen in Wachstumsbranchen der Robotik und Logistik, wie E-Commerce und Handel, zu punkten, heißt es in der Mitteilung. Die seien zentrale Punkte in einem gemeinsamen Wachstumsplan der Midea Group und Kuka.

    Kuka von der Börse genommen: Midea will sich von den Pflichten der Börsennotierung befreien

    Noch bedeutender dürfte aber ein anderer Schritt sein, den Midea im gleichen Zug ankündigt. Kuka soll von der Börse verschwinden. "Die derzeitige Börsennotierung von Kuka bringt keine wesentlichen Vorteile für Kuka mit sich, da das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen gering ist. Außerdem ist Kuka aufgrund seines geringen Streubesitzes nicht mehr in wichtigen Indizes vertreten", schreibt das Unternehmen in der Mitteilung. Tatsache ist auch: Die Börsennotierung bringt eine Reihe von Offenlegungspflichten und administrativen Anforderungen mit sich. Die will Midea nun abwerfen.

    Ein gerade für die Belegschaft wichtige Aussage steht auch in dem Papier: Gemäß den Bestimmungen der zwischen Midea und Kuka im Jahr 2016 unterzeichneten Vereinbarung soll auch nun kein Beherrschungsvertrag abgeschlossen werden. Der Hauptsitz von Kuka bleibe in Augsburg. "Das ‚A‘ in Kuka wird weiterhin für Augsburg stehen – das erkennen wir als verantwortungsbewusster und langfristig orientierter Eigentümer an", wird Andy Gu, der Kuka-Aufsichtsratschef, in der Meldung zitiert.

    In Augsburg produziert Kuka auch weiter

    Kuka-Chef Peter Mohnen kommentiert die Pläne so: "Kuka hat den Turnaround geschafft und einen klaren Wachstumsweg eingeschlagen. Das zeigen auch unsere Finanzzahlen: Für 2021 erwarten wir einen Umsatz von rund 3,1 Milliarden Euro sowie ein EBIT von rund 60 Millionen Euro." Augsburg bleibt nach der Vereinbarung Forschungs- und Entwicklungszentrum des Unternehmens. Zentrale Innovationsprojekten wie die Entwicklung des neuen Betriebs- und Ecosystems iiQKA soll hier fortgeführt werden. Auch der Produktionsstandort Augsburg wird beibehalten.

    Michael Leppek, Stellvertretender Vorsitzender des Kuka Aufsichtsrates und Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer, sagte: "Mit der neuen Strategie wurde ein Kompromiss erzielt. Wir geben eine wenig effektive Börsennotierung auf gegen einen gemeinsamen Wachstumsplan und eine Geschäftsvision sowie langfristige Zusagen für Kuka mit dem Schwerpunkt auf Produktion und Technologien."

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