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Augsburg: Augsburger Roboterbauer Kuka trotzt der Krise mit Auftrags-Rekord

Augsburg

Augsburger Roboterbauer Kuka trotzt der Krise mit Auftrags-Rekord

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    Kuka-Chef Peter Mohnen sieht den Roboterbauer auf einem Wachstumskurs.
    Kuka-Chef Peter Mohnen sieht den Roboterbauer auf einem Wachstumskurs. Foto: Wolfgang Meisen

    Das sind zwei Welten, wie sie unterschiedlicher für ein Unternehmen wie Kuka nicht sein könnten: Auf der einen Seite scheint die Welt mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine, den nach wie vor als Folge der Pandemie anhaltenden massiven Lieferproblemen und der hohen Inflation ein Stück weit aus dem kapitalistischen Takt geraten zu sein.

    Auf der anderen Seite kann Unternehmens-Chef Peter Mohnen eine Bilanz für das erste Halbjahr 2022 vorlegen, die deutlich macht: Der Augsburger Roboter- und Anlagenbauer profitiert stark vom zunehmenden Trend zur Automatisierung. Das hat Mohnen, der „seine zehnjährige Betriebszugehörigkeit feiern konnte“, zu düsteren Corona-Zeiten, als der Maschinenbauer in die roten Zahlen gerutscht war, immer wieder prophezeit. So fühlt sich der Manager jetzt bestätigt: „Die Pandemie hat sich noch als Beschleuniger von Digitalisierung und Automatisierung ausgewirkt.“

    Konzern-Chef Mohnen appelliert an den Kuka-Spirit

    Kuka kann für das erste Halbjahr 2022 den höchsten Auftragseingang vorlegen, den das Unternehmen jemals in einem solchen Zeitraum erzielt hat. Er liegt nach nur sechs Monaten mit über 2,5 Milliarden Euro knapp unter dem Wert des gesamten Krisen-Jahres 2020.

    Die Kunst besteht auch für Kuka darin, die Bestellungen in entsprechende Umsätze zu verwandeln. Das ist ein schwieriges Unterfangen. Mohnen appelliert hier an die Kukanerinnen und Kukaner, wie sich die Beschäftigten des Unternehmens selbst nennen, „sich als Team zu beweisen und den Unterschied zu machen, also Kuka-Spirit zu zeigen“.

    Natürlich lassen sich angesichts von Lieferengpässen und horrenden Preissteigerungen die satten Auftragssteigerungen nicht in ebensolche hohe Erlös-Zuwächse umsetzen: Während also die Orders um 34,8 Prozent in die Höhe schossen, stiegen die Umsätze prozentual geringer um 13,5 Prozent auf rund 1,74 Milliarden Euro an. Doch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um satte 43,8 Prozent auf 48,6 Millionen Euro zu.

    Kuka holt deutlich mehr Aufträge in China

    Was aus Sicht von Kuka erfreulich ist: Der vom chinesischen Haushaltsgeräte-Konzern Midea kontrollierte Automatisierungs-Spezialist macht im Heimatland seines Eigentümers immer bessere Geschäfte: Dort konnte Kuka ein nahezu doppelt so hohes Auftragsvolumen verbuchen. Zu dem aus Sicht von Mohnen insgesamt „starken Ergebnis“ haben alle Geschäftsbereiche, also Robotik, Anlagenbau, Logistik und das China-Geschäft beigetragen.

    Kuka-Roboter werden in einer Produktionshalle der Kuka-Zentrale montiert.
    Kuka-Roboter werden in einer Produktionshalle der Kuka-Zentrale montiert. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Aufträge kommen aus vielen Branchen: So verteilen Kuka-Hochgeschwindigkeits-Roboter in einer Fabrik in Malaysia Dosierlöffel für Babynahrung. Die Geräte greifen die Löffel von einem Fließband und legen sie auf einem zweiten Band in offene Fördertaschen. Diese bestehen wiederum aus einem Lebensmittelbeutel mit Babynahrung. Daneben befindet sich eine freie Fläche mit einem Aufkleber und Strichcode. Der Clou ist: Über eine Kamera erkennt der Roboter die freie Fläche. So weiß er, dass er dort den Löffel ablegen muss. Die Kuka-Roboter schaffen rund 80 Löffel pro Minute. Geschwindigkeit und Präzision sind entscheidend für den Erfolg von Automatisierungs-Unternehmen.

    Auch die medizintechnische Industrie setzt verstärkt auf roboterbasierte Lösungen. So hat ein australisches Diagnostik-Unternehmen 144 Kuka-Roboter bestellt. Mit mehr Automatisierung versucht die Firma der enormen Nachfrage nach ihren Corona-Schnelltests gerecht zu werden. Die Kuka-Roboter nehmen alle Einzelteile auf und bauen die Tests zusammen.

    Kuka kämpft mit Widrigkeiten

    Kuka kämpft zwar mit einigen Widrigkeiten, hat Zeiten mit dem Abbau hunderter Arbeitsplätze aber längst hinter sich gelassen und sucht wie viele Unternehmen dringend Personal. So sind nach dem Online-Stellenportal des Konzerns allein für den Standort Augsburg für eine Festanstellung 98 Stellen ausgeschrieben. Weltweit beschäftigt das Unternehmen über 14.000 Frauen und Männer, davon etwa 3500 in

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