Die VW-Tochter Audi erlebt beim Absatz im ersten Quartal 2025 Licht und Schatten: Während die globalen Verkaufszahlen insgesamt rückläufig waren, verzeichnete der Bereich Elektroauto ein kräftiges Plus.
Gleichzeitig sorgt aktuell ein Rückruf für negative Schlagzeilen aus Ingolstadt – betroffen ist das beliebteste elektrische Fahrzeug der Marke, der Audi Q4 e-tron.
Bei Audi steigt der Elektroauto-Absatz – Gesamtverkäufe rückläufig
Weltweit lieferte Audi in den ersten drei Monaten des Jahres 383.401 Modelle aus – ein Minus von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders stark fiel der Rückgang in China aus, wo die Verkaufszahlen um 7 Prozent auf 144.471 Fahrzeuge sanken. Als Grund gibt Audi den härteren Wettbewerb auf dem chinesischen Markt an. In Deutschland hingegen konnte Audi um 4,8 Prozent zulegen und insgesamt 48.447 Autos absetzen.
Einen klaren Lichtblick gibt es bei den E-Autos: Der Absatz reiner Stromer stieg weltweit um 30 Prozent auf 46.371 Fahrzeuge. Audi profitiert dabei laut einer Mitteilung zunehmend von neuen Modellen im Portfolio. Europa – und hier insbesondere Deutschland – bleibt der wichtigste Markt für Audi-Elektroautos und machte rund drei Viertel der Auslieferungen aus.
Rückruf beim Audi Q4 e-tron wegen Softwareproblem
Überschattet wird das Quartalsergebnis jedoch von einem großen Rückruf. Der Audi Q4 e-tron, das derzeit meistverkaufte Elektroauto des Herstellers in Deutschland, muss weltweit in die Werkstatt. Insgesamt betrifft der Rückruf 109.684 Fahrzeuge aus den Produktionsjahren 2020 bis 2023, davon 22.099 in Deutschland.
Grund ist ein Software-Fehler, der unter bestimmten Bedingungen zum Ausfall der elektrischen Parkbremse führen kann. Laut Audi handelt es sich um ein „äußerst seltenes Szenario“, bei dem mehrere zeitliche Faktoren innerhalb einer Sekunde zusammentreffen müssen. Dennoch wurden dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zwei Vorfälle gemeldet – ohne Personenschäden.

Ende 2024 mussten die Ingolstädter bereits einen Rückruf von Hunderttausenden Autos in die Wege leiten.
Audi-Rückruf: Software-Update beim meistverkauften E-Auto notwendig
Die betroffenen Audi Q4 e-tron erhalten ein Software-Update, das die Funktion der Parkbremse verbessern soll. Der Werkstattbesuch dauert etwa 30 Minuten. Fahrerinnen und Fahrer sollten bis dahin beim Abstellen des Fahrzeugs auf die Kontrollleuchte im Cockpit achten – leuchtet sie dauerhaft rot, ist die Parkbremse aktiviert.
Im vergangenen Jahr wurden weltweit knapp 108.000 Einheiten dieses Modells an Kunden ausgeliefert. Derweil wollte Audi wegen der Strafzölle von Donald Trump den Export in die USA einstellen.
Die Kunden müssen für ein Software-Update in die Werkstatt? Das klingt nicht so, als ob vom „Vorsprung durch Technik“ noch viel übrig wäre.
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