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Aiwanger verlangt sofortige Maßnahmen gegen „Brownouts“

Energie

Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger fordert harte Maßnahmen gegen „Brownout“

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    Zu viel Solarstrom kann die Netze überlasten.
    Zu viel Solarstrom kann die Netze überlasten. Foto: Bernd Settnik, dpa

    Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger fordert von der neuen Bundesregierung eine rasche Gesetzesverschärfung, um mögliche „Brownouts“, lokale Stromausfälle wegen einer Überlastung der Netze, zu verhindern. Der Hintergrund ist der massive Ausbau der Solarenergie in den vergangenen Jahren. An besonders sonnigen Tagen mit gleichzeitig geringer Stromnachfrage könnten Netzbetreiber gezwungen sein, als letztes Mittel lokal Stromerzeuger kurzzeitig vom Netz zu nehmen, um eine großflächige Störung zu vermeiden.

    Dazu müssen die Kraftwerksanlagen durch den jeweiligen Netzbetreiber ferngesteuert werden können. Eine entsprechende gesetzliche Verpflichtung der Anlagenbetreiber greift aber nur unzureichend. „Gemeinsam mit dem Bayernwerk haben wir bereits frühzeitig auf dieses Problem hingewiesen. Bereits im Herbst 2024 haben wir zahlreiche Anlagenbetreiber per Schreiben aufgefordert, ihre Anlagen zu registrieren, Abschaltungsmechanismen zu installieren und erreichbar zu sein. Die Zuständigkeiten für die notwendigen Gesetze für eine bessere Handhabe liegen jedoch auf Bundesebene“, sagte Aiwanger unserer Redaktion.

    Das neue Gesetz reicht Aiwanger nicht aus

    Die alte Bundesregierung hatte mit dem Solarspitzengesetz noch Regelungen geschaffen, um die Steuerbarkeit der PV-Anlagen zu verbessern. Netzbetreiber dürfen demnach künftig Anlagen vom Netz nehmen, wenn diese über einen Betrachtungszeitraum von einem Jahr vom Netzbetreiber sechs Monate lang nicht angesteuert werden konnten. Für Aiwanger ist dieser Beobachtungszeitraum viel zu lang: „Damit Netzbetreiber lokale Netzüberlastungen frühzeitig vermeiden können, muss die neue Bundesregierung ihr Gesetz anpassen. Wenn Anlagen, die für die Netzstabilität wichtig sind, heute nicht dezentral gesteuert werden können, dürfen wir nicht ohnmächtig zuschauen. Der Bund muss dafür sorgen, dass die Anlagen sofort von außen abgeschaltet werden dürfen, wenn dies lokal nötig sein sollte.“

    Aiwanger fordert die Bundesnetzagentur zudem auf, die Auslegung der aktuellen Regelungen zu konkretisieren. „Die Netzbetreiber brauchen schneller Gewissheit, welche Maßnahmen sie umsetzen dürfen, um lokale Überlastungen im Netz zu vermeiden“, betont der Minister.

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    2 Kommentare
    Michael Müller

    Leider fehlt im Artikel, dass der Stromerzeuger trotzdem Geld erhält, nachdem er die Kraftwerksanlage vom Netz nimmt. Dabei ist die Akku-Technik mittlerweile soweit fortgeschritten, dass der Überfluss an Strom gespeichert werden kann, anstelle die Anlagen abzustellen und für Nichts Geld zu kassieren. Es sollten keine Solaranlagen und Windräder mehr ohne Akku genehmigt werden. In Westfalen werden längst große Akkustationen errichtet. Link: https://www.bayern-innovativ.de/emagazin/energie-bau/detail/rwe-errichtet-batteriespeicher-mit-600-mw/

    Raimund Kamm

    Und die Kampagne gegen die Energiewende geht auch in der AZ weiter. 1. Die neuen HGÜ-Leitungen zwischen Nord/Ost – Süddeutschland sollten 2022 fertig sein. Dann könnten temporäre Solarüberschüsse nach Nord- und temporäre Windstromüberschüsse nach Süddeutschland transportiert werden. Bayern (Seehofer & Aiwanger) hat dies verhindert. 2. Wir brauchen aus Klimaschutzgründen mehr Elektroautos statt Verbrennerautos. E-Autos stehen wie andere Autos auch durchschnittlich 23 Stunden am Tag. Das Laden kann mit flexiblen Tarifen zeitlich gesteuert werden. 3. Wir brauchen aus Klimaschutzgründen E-Wärmepumpen, die zeitlich flexibel arbeiten. 4. Große Batteriespeicher sollten netzdienlich gebaut werden. Es werden in NRW schon Speicher mit einer Leistung von 600 MW und einer Kapazität von 1,2 GWh gebaut. 5. Und natürlich können große PV-Anlagen auch stundenweise abgeschaltet werden. Das Stromnetz wird wegen PV nicht abgeschaltet. Raimund Kamm

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