Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Ärztestreik an Unikliniken heute: Worum geht es?

Marburger Bund

Ärzte streiken heute – auch Uniklinik in Augsburg betroffen

    • |
    Ärzte an Unikliniken wollen bald in einen Streik treten.
    Ärzte an Unikliniken wollen bald in einen Streik treten. Foto: Patrick Seeger (Symbol)

    Auch die dritte Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt zwischen dem Marburger Bund und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) um Einkommen und Arbeitsbedingungen von 20.000 Ärztinnen und Ärzten in bundesweit 23 Universitätskliniken brachte kein Ergebnis. Deshalb hat der Marburger Bund seine Mitglieder für den 30. Januar zu einem Warnstreik aufgerufen, wie die Ärztegewerkschaft in Berlin mitteilte. In Hannover soll eine zentrale Warnstreik-Kundgebung stattfinden.

    Um die Notfallversorung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten, bietet der Marburger Bund den Arbeitgebern den Abschluss von Notdienstvereinbarungen an. Diese bieten ein Mindestmaß an Patientenversorgung und schließen jede konkrete Gefährdung von Menschen aus.

    Streik trifft auch Augsburger Uniklinik

    Auch an der Uniklinik in Augsburg wird es zu Einschränkungen kommen – beispielsweise bei nicht dringlichen, verschiebbaren Operationen. Um die Notfallbehandlung zu gewährleisten, biete man Gespräche über Notdienstvereinbarungen an. Seitens der Uniklinik gab es am Freitag zunächst keine Informationen über den Stand der Gespräche und die voraussichtlichen Auswirkungen.

    Streik der Uniklinik-Ärzte: "Substanzielle Verbesserungen" nötig

    "Die Länder lassen die Ärztinnen und Ärzte an den Unikliniken im Regen stehen", sagte der Vizechef der Ärztegewerkschaft, Andreas Botzlar. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) weigere sich laut dem Marburger Bund, grundlegende Verbesserungen der Tarif- und Arbeitssituation von Ärztinnen und Ärzten in Universitätskliniken zu vereinbaren.

    Die TdL müsse erkennen, wie groß der Handlungsbedarf sei, um den ärztlichen Dienst an den Unikliniken wieder attraktiver zu machen. "Ohne substanzielle Verbesserungen wird der Unmut der Ärztinnen und Ärzte noch größer werden", sagte Botzlar.

    Ärzte-Streik am 30. Januar: Marburger Bund fordert mehr Gehalt

    Der Marburger Bund fordert in den Verhandlungen mit der TdL 12,5 Prozent mehr Gehalt bezogen auf ein Jahr und eine grundsätzliche Neugestaltung der Schicht- und Wechselschichtarbeit. Demnach soll es höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen geben. Die geforderte lineare Erhöhung begründete der Marburger Bund mit der Inflation und dem Ziel, den Gehaltsabstand zu anderen Krankenhausträgern aufzuholen.

    Nicht alle Ärztinnen und Ärzte an Universitätskliniken sind von den Tarifverhandlungen betroffen. An manchen Kliniken gelten andere Tarifverträge. Dazu gehören Berlin, Hamburg und Hessen. Für die Unikliniken in Dresden und Mainz gelten Haustarifverträge, die von den entsprechenden Landesverbänden des Marburger Bundes verhandelt werden. (mit dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden