Im Logo einer zentralen Stiftung der US-Bewegung Black Lives Matter sind drei gelbe Streifen. Das sorgte für einen Markenstreit mit Adidas. Beim amerikanischen Patent- und Markenamt ging der Sportartikel-Konzern am Montag gegen eine Verwendung des Streifen-Designs unter anderem auf Bekleidung, Taschen und Websites vor. Das Design des Logos der Black Lives Matter Global Network Foundation würde zu Verwechslungen mit seinen eigenen drei Streifen führen, hieß es. Darauf verweist Adidas in dem eingereichten Antrag. Die drei Streifen seien bereits seit den 50er Jahren ein Markenzeichen der Firma.
Jetzt ruderte Adidas aber wieder zurück. "Wir sind bereits im Begriff, den Widerspruch gegen die Markenanmeldung der Black Lives Matter Global Network Foundation zurückzuziehen", sagte eine Konzernsprecherin am Mittwoch in Herzogenaurach.
Adidas befürchtet ernüchternde Geschäftszahlen
Adidas habe laut dem Bericht seit 2008 über 90 Klagen eingereicht und mehr als 200 Vergleichsvereinbarungen im Zusammenhang mit dem Logo getroffen. Der Sportartikel-Konzern befindet sich aktuell in einer schwierigen Phase. Adidas prognostizierte erst Anfang März ernüchternde Geschäftszahlen. Zum ersten Mal seit 30 Jahren könnte der Konzern einen Verlust einfahren.
Ein Grund dafür ist wohl der Wegfall des Geschäfts mit Yeezy-Produkten. Diese waren in Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Rapper Kanye West entstanden. Die Yeezy-Reihe trug 1,2 Milliarden Euro zum Umsatz und 500 Millionen Euro zum Betriebsergebnis bei. Adidas hatte die Zusammenarbeit mit West aufgekündigt, nachdem sich dieser wiederholt antisemitisch geäußert hatte.
Streit um Logo: Das ist Black Lives Matter
Black Lives Matter ist eine lose organisierte Bewegung, die in den vergangenen Jahren vor allem nach Fällen von brutaler Polizeigewalt gegen schwarze Amerikaner an Stärke gewann. Die Stiftung Black Lives Matter Global Network Foundation war 2013 von den Urhebern der Bewegung gegründet worden und gilt als einflussreich unter den Aktivisten. Sie hatte ihr Markendesign mit drei Streifen den Unterlagen zufolge im November 2020 angemeldet. (mit dpa)