Der Zoll hat Logistikzentren von Kaufland und Netto durchsucht. Es geht um den Verdacht auf Sozialversicherungsbetrug. Es bestehe der Verdacht, dass die beiden Unternehmen für den Einsatz von Leiharbeitern unwirksame Werkverträge geschlossen hätten und somit Tariflöhne "erheblich" unterschritten worden seien. Dies teilte das Hauptzollamt Schweinfurt mit. Damit wären Beiträge zu den Sozialversicherungen hinterzogen worden.
Unternehmen sollen Beschäftigte unter Tarif bezahlt haben
Mehr als 60 Lagerhallen, Büros und Häuser nicht nur von Netto und Kaufland, sondern auch von weiteren "beteiligten Firmen" und von Unternehmensverantwortlichen in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen wurden durchsucht. Mehr als 450 Beamte des Zolls seien im Einsatz gewesen. Dabei hätten sie umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Erst nach Auswertung dieses Materials könne die Höhe des mutmaßlichen Schadens festgestellt werden, teilte das Hauptzollamt weiter mit.
Unter die Lupe genommen wurden die Arbeitsverhältnisse von Staplerfahrern und Kommissionierern, die zuständig sind für die Zusammenstellung von Waren. Netto im bayerischen Maxhütte und Kaufland im baden-württembergischen Neckarsulm bestätigten die Durchsuchungen. Beide Unternehmen versicherten, sie unterstützten die Arbeit des Zolls.
Zoll durchsucht Logistikzentren von Netto und Kaufland
Eine Sprecherin von Kaufland erklärte, in früheren Fällen hätten sich aus Untersuchungen keine weiteren Ermittlungen ergeben. Eine Netto-Sprecherin teilte mit, das Unternehmen arbeite mit "verschiedenen geprüften Dienstleistern" zusammen, und dies basiere "auf der Einhaltung aller einschlägigen Gesetze". AZ/afp