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Zalando: Kein Ärger für RTL: Undercover-Recherche bei Zalando nicht strafbar

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Kein Ärger für RTL: Undercover-Recherche bei Zalando nicht strafbar

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    Zalando ist gegen RTL bei Gericht unterlegen.
    Zalando ist gegen RTL bei Gericht unterlegen. Foto: Bodo Marks (dpa)

    Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen eine RTL-Reporterin wegen verdeckter Recherchen beim Online-Modehändler Zalando eingestellt. "Es liegt kein strafbares Verhalten vor", sagte ein Behördensprecher am Mittwoch in Erfurt.

    Die journalistische Tätigkeit mit einer Kamerabrille für das Rechercheteam Günter Wallraff sei nicht strafbar. Der Verdacht auf Verrat von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen habe sich nicht bestätigt.

    Das Leben von Günter Wallraff

    Der Schriftsteller Günter Wallraff wurde am 1. Oktober 1942 in Burscheid (Nordrhein-Westfalen) geboren.

    Zwischen 1963 und 1965 war Wallraff als Arbeiter in Großbetrieben tätig, unter anderem in einem Stahlwerk von Thyssen. Er konnte seine Recherchen unerkannt fortsetzen, indem er stets eine andere Identität annahm.

    So erschienen 1969 „13 unerwünschte Reportagen“, für die er beispielsweise in die Rolle eines Alkoholikers in einer psychiatrischen Klinik, eines Obdachlosen oder eines Studenten auf Zimmersuche schlüpfte.

    1977 arbeitete Wallraff dreieinhalb Monate lang als Redakteur bei der „Bild“-Zeitung in Hannover.

    In dem Bestseller „Der Aufmacher. Der Mann, der bei ,Bild‘ Hans Esser war“, schilderte er seine Erfahrungen in der Lokalredaktion und wies der Zeitung schwere journalistische Versäumnisse nach.

    1979 erschien das Buch „Zeugen der Anklage. Die ,Bild‘-Beschreibung wird fortgesetzt“.

    Ab 1983 arbeitete Wallraff zwei Jahre lang als türkischer Gastarbeiter „Ali“ bei verschiedenen Unternehmen, unter anderem bei McDonald’s und Thyssen.

    Außerdem nahm er an klinischen Studien im Bereich der Pharmaforschung teil. Seine als äußerst negativ empfundenen Erfahrungen, vom Umgangston gegenüber Gastarbeitern bis hin zur Verletzung von Arbeitsschutzregeln, beschrieb er in dem Buch „Ganz unten“. (dmai)

    Die Journalistin hatte drei Monate lang im Erfurter Zalando-Logistikzentrum gearbeitet. Sie hatte dem Unternehmen in der Sendung "Extra" vorgeworfen, Angestellte massiv unter Druck gesetzt und gegen das Arbeitsrecht verstoßen zu haben. dpa

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