Mit Kurzarbeitergeld und Überbrückungshilfen hat die Politik die Wirtschaft in der Krise zu stabilisieren versucht – nun deutet sich nach Ansicht von Experten am Arbeitsmarkt eine Besserung an. „Die deutschen Unternehmen fahren ihre Entlassungspläne zurück“, heißt es in einer Mitteilung des Münchner Ifo-Instituts, das jeden Monat rund 9000 Unternehmen aus den verschiedensten Branchen nach ihren Personalplanungen für die kommenden drei Monate befragt.
Ergebnis der jüngsten Umfrage: „Auf dem Arbeitsmarkt steht eine Trendwende bevor.“ Die Befragung im August habe erste Signale für Neueinstellungen gezeigt. Damit lägen die Werte nur noch knapp unter denen vor der Corona-Krise.
Arbeitsmarktexperten: Entlassungszahlen haben sich normalisiert
Zu einer ähnlich positiven Prognose kommen die Experten des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Dessen „Arbeitsmarktbarometer“ ist im August um 0,6 Punkte auf 98,3 Punkte im Vergleich zum Vormonat gestiegen.“ Er gilt als Frühindikator für die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenzahlen haben sich danach wieder gefangen und die Entlassungszahlen sich wieder normalisiert.
Gleichzeitig aber warnt das Institut auch: „Es zeichnet sich ab, dass die Erholung kein Selbstläufer ist.“ Zur Verunsicherung trügen vor allem die wieder steigenden Infektionszahlen bei. (AZ)
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