Der Chef der Unternehmensberatung Roland Berger Stefan Schaible sieht die Zukunft des Euros nach der Coronavirus-Krise ohne eine Einführung der umstrittenen Eurobonds in Gefahr. "Ich habe größte Befürchtungen, was die Zukunft des Euros angeht, wenn man nicht andere Stabilitätsmechanismen mit den südeuropäischen Ländern vereinbaren kann", sagte Schaible unserer Redaktion. Der Manager forderte deshalb eine Einführung von
Roland-Berger-Chef befürwortet Eurobonds - aber mit harten Auflagen
"Angesichts des dramatischen Abschwungs muss man sich in Europa jetzt solidarisch die Hand reichen", forderte der Roland-Berger-Chef. "Diese Bonds sollten aber mit harten Auflagen verbunden sein, die auch Einschnitte nach sich ziehen und Restrukturierungsmaßnahmen umfassen."
Er befürworte Eurobonds unabhängig von der Coronavirus-Krise auch wegen einer strategischen Komponente: "Die ganze Weltwirtschaft ist vom Dollar dominiert. Wenn wir den Euro als Reservewährung stärker etablieren möchten, ist Stabilität essenziel", betonte Schaible. "Und ganz unabhängig von
Corona-Krise: Bundesregierung macht laut Roland-Berger-Chef ein gutes Krisenmanagement
Der Bundesregierung bescheinigte der Roland-Berger-Chef ein gutes Krisenmanagement ohne die Wirtschaft dauerhaft herunterzufahren: "Ich finde daher den Weg gut, den die deutsche Politik bislang gegangen ist. Weil die Leute diszipliniert sind, funktioniert er."
Nun gehe es darum die Wirtschaft mit vernünftigen Konzepten, die die Ausbreitungswahrscheinlichkeit gering halten, wieder hochzufahren. "Denn wir können nicht mit Schutzschirmen dauerhaft alle Unternehmen retten. Die Wirtschaft muss sich selber tragen", sagte Schaible. "Aber wenn ich mich global umschaue, sind wir unter den westlichen Demokratien mit unserem Krisenmanagement sicherlich bei den besten."
Das gesamte Interview mit Roland-Berger-Chef Stefan Schaible lesen Sie hier.
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