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Wirtschaft: Gewinn bei MAN bricht massiv ein

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Gewinn bei MAN bricht massiv ein

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    MAN hat ein schwieriges Jahr hinter sich – und erlebt weiterhin turbulente Zeiten: VW will die Lastwagen-Tochter umstrukturieren.
    MAN hat ein schwieriges Jahr hinter sich – und erlebt weiterhin turbulente Zeiten: VW will die Lastwagen-Tochter umstrukturieren. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Es war ein ungewöhnlicher Schritt: Im September vergangenen Jahres stieg der Münchner Lastwagen- und Maschinenbauer MAN aus dem MDax aus, also aus dem Aktienindex der mittelgroßen Unternehmen. Was nach einer Formalie klingt, hat weitreichende Folgen: Der Konzern muss nur noch zweimal im Jahr Zahlen vorlegen – und sich nicht mehr bei Bilanzpressekonferenzen unangenehmen Fragen von Journalisten stellen. Die Jahresbilanz 2015 kam ganz unspektakulär per E-Mail.

    Man könnte vermuten, dass das der Führungsetage von MAN nicht ganz unrecht ist – denn die Lastwagen-Tochter von Volkswagen musste im Jahr 2015 deutliche Einbußen hinnehmen. Der Konzern hat im vergangenen Jahr stark unter der schlechten wirtschaftlichen Lage in Brasilien und dem Umbau im eigenen Haus gelitten. Der Gewinn brach um 45 Prozent auf 140 Millionen Euro ein, der Umsatz ging um vier Prozent auf 13,7 Milliarden Euro zurück. Auch die Aufträgseingänge sanken um sechs Prozent.

    Lage bei MAN Diesel & Turbo und Renk besser

    Besser erging es den Augsburger Firmen im MAN-Kosmos: MAN Diesel & Turbo und Renk. Die Maschinenbau-Sparte MAN Diesel & Turbo, die zum Beispiel große Schiffsmotoren oder Kraftwerke baut und in

    Für das laufende Jahr erwartet der Gesamt-Konzern nach eigenen Angaben aber auch im Bereich der elektrischen Energietechnik, zu dem MAN Diesel & Turbo und Renk gehören, deutlich schlechtere Zahlen. Zwar gehe man davon aus, dass die Auftragslage leicht über dem Niveau des Vorjahres liegen werde. Der Umsatz werde sich aber den Prognosen zufolge deutlich unter dem von 2015 bewegen – Gleiches gelte für das Ergebnis vor Zinsen und Abgaben. Das sei vor allem auf das Marktumfeld zurückzuführen, das weiterhin schwierig bleiben werde, wie ein Sprecher erläutert. Probleme sehe der Konzern-Vorstand vor allem in der Gas- und Ölindustrie, die unter dem dauerhaft niedrigen Ölpreis leidet. Über mögliche Folgen für die Augsburger Standorte könne noch gar nichts gesagt werden.

    MAN erlebt aktuell turbulente Zeiten. Der Konzern ist im Umbruch: Wie bereits im vergangenen Jahr bekannt wurde, will die Mutter Volkswagen die Organisation komplett umkrempeln. Während das Geschäft mit Lastwagen und Bussen der VW-Marken MAN und Scania unter dem Dach der Volkswagen Truck & Bus GmbH gebündelt wird, sollen MAN Diesel & Turbo sowie Renk als neue Gesellschaft dem Volkswagen-Konzern direkt unterstellt werden. In München und Nürnberg fallen dadurch 1800 Jobs weg, in Augsburg sind dem Unternehmen zufolge keine Arbeitsstellen von der Schrumpfkur betroffen.

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