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Wintermode: Was wird aus dem Familienunternehmen Bogner?

Wintermode

Was wird aus dem Familienunternehmen Bogner?

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    Willy Bogner will seine Skibekleidungsmarke angeblich verkaufen.
    Willy Bogner will seine Skibekleidungsmarke angeblich verkaufen. Foto: Archivfoto Andreas Gebert/ dpa

    Wer weiß – vielleicht wollte sich Willy Bogner bereits zu den Olympischen Winterspielen in Sotschi mit einem Feuerwerk verabschieden. Jedenfalls erinnerten die von seinem Modelabel entworfenen Anzüge beim Einzug der Athleten mit Blumenhosen und Neonfarben an nichts anderes als an eine Farbexplosion. Freundlich formuliert.

    Es soll einen unbekannten Kaufinteressenten für Bogner geben

    Nimmt man Bogner beim Wort, dann kommuniziert er durch seine Kleidung, seine Filme, seine Auftritte – und mit Sicherheit durch eine Entscheidung, die noch hätte geheim bleiben sollen. Wie die Presseagentur Reuters berichtet, will der 72-jährige Münchner seine Marke mit dem großen B im Kreis an einen unbekannten Investor verkaufen.

    Bogner habe das US-amerikanische Investmenthaus Goldman Sachs beauftragt, die nötigen Schritte einzuleiten, schreibt die Presseagentur, ohne eine Quelle zu benennen. Auch der Börsengang des Unternehmens sei denkbar, aber unwahrscheinlich, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Mit einem Umsatz von 188 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2012/13 liege Bogner an der finanziellen Untergrenze für eine lohnenswerte Börsennotierung. Hinzu käme der beachtliche bürokratische Aufwand.

    Geht die Geschichte des Familienunternehmens Bogner zu Ende?

    Der Modeunternehmer, Filmemacher und Sportler Willy Bogner will sich zu den Vorgängen nicht äußern. Weder die Pressestelle seines Labels, noch Goldman Sachs geben Aufschluss darüber, was hinter den Kulissen geschieht. Doch die offensichtlichste Variante scheint auch die wahrscheinlichste zu sein: Bogner will den Nachfolger seines Unternehmens selbst bestimmen.

    Gleichzeitig deutet seine Entscheidung darauf hin, dass Bogner aller Voraussicht nach die Hoffnung aufgegeben hat, die Firma einem Familienmitglied zu übertragen.

    Sein Vater Willy Bogner senior gründet 1932 als erfolgreicher Wintersportler sein „Importgeschäft für Ski, Zubehör und Strickwaren aus Norwegen“ in München. Nur vier Jahre später liefen die deutschen Wintersportler bei der Olympiade in Garmisch-Partenkirchen in Bogner-Mode auf. Mit dem Tod des Vaters ging das Unternehmen 1977 an Willy junior – zuvor Olympiateilnehmer in der Skiabfahrt – , der an den Erfolg des Vaters anknüpfen konnte.

    Die Kinder von Willy Bogner übernehmen wohl nicht

    Doch nun könnte diese Ära enden. Zwar hat Bogner mit seiner brasilianischen Frau Sonia zwei Kinder adoptiert. Doch Sohn Bernhard nahm sich 2005 im Alter von 17 Jahren das Leben. Von Tochter Florinda ist nur bekannt, dass sie Innenarchitektur studiert hat.

    Mit einem Verkauf der Marke Bogner ginge die Geschichte eines erfolgreichen Familienunternehmens zu Ende.

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