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Wiesbaden: SGL Carbon erwartet hartes Jahr

Wiesbaden

SGL Carbon erwartet hartes Jahr

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    SGL in der Krise: Das Unternehmen muss sparen und baut dafür 300 Stellen ab.
    SGL in der Krise: Das Unternehmen muss sparen und baut dafür 300 Stellen ab. Foto: Tobias Hase, dpa

    Sportfans kennen SGL Carbon vor allem als Namensgeber des Augsburger Stadions - für die Wirtschaft ist die Firma dagegen als Hersteller von Kohlestoff-Produkten wichtig. Doch nach fast 400 Millionen Euro Verlust im vergangenen Jahr steckt das Unternehmen tief in einer Krise. Vorstandschef Jürgen Köhler schwor rund 800 Aktionäre am Mittwoch auf ein schwieriges Jahr ein.

    Köhler rechnet in diesem Jahr wieder mit roten Zahlen. Allerdings lege er seine Hoffnungen in einen Sparplan. Der sei zwar schmerzhaft, es gebe aber keine Alternative. "Wir werden uns damit besser aufstellen für die Stürme der Zukunft", sagte der Vorstandschef.

    Durch seinen Konzernumbau will SGL seine Kosten bis 2015 um 150 Millionen Euro reduzieren, davon seien 83 Millionen Euro bereits eingespart worden. Dafür sollen im Management sowie in der Verwaltung auch 300 Stellen abgebaut und ganze Standorte geschlossen werden.

    Die Aktionäre kritisieren SGL Carbon

    Trotz aller Zwänge zur Kostensenkung wolle der Kohlenstoffspezialist aber nicht den Fehler begehen, auf Investitionen zu verzichten. Köhler schloss auch Zukäufe nicht aus. Für die Zukunft setzt der Vorstandschef auf die stärkere Verwendung von Carbonfasern in der Autoindustrie.

    Mit BMW gibt es das Gemeinschaftsunternehmen SGL Automotive Carbon Fibers. Es ist auf die Kohlefaserproduktion spezialisiert, die der bayerische Autobauer für den Bau seiner Elektroautos i3 und i8 mit ultraleichter Karosserie nutzt.

    Diese Zukunftspläne beruhigten die Anleger nicht. Sie sind verärgert, da sie wegen des hohen Verlusts im vergangenen Jahr leer ausgingen Außerdem kritisierten die Aktionäre, dass SGL Carbon zu spät auf negative Entwicklungen reagiert habe. afp

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