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Heizung: Wie bereite ich meine Wohnung auf den Winter vor?

Heizung

Wie bereite ich meine Wohnung auf den Winter vor?

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    Fenster sollten beim Lüften immer ganz geöffnet werden. Fünf bis zehn Minuten reichen vollkommen aus.
    Fenster sollten beim Lüften immer ganz geöffnet werden. Fünf bis zehn Minuten reichen vollkommen aus. Foto: Kai Remmers (dpa)

    Langsam neigt sich der Herbst dem Ende zu, es wird kühler und auch die ersten Schneeflocken sind bereits da. Höchste Zeit, sich auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Dafür muss man nicht nur den Kleiderschrank umräumen und die dicken Pullover bereit legen, sondern auch die Wohnung muss auf die kalte Jahreszeit vorbereitet werden.

    Klaus Rüttiger, Referent für Technik, vom Fachverband Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und Hans Schröder, Leiter des Regionalbüros Augsburg des Verbands Privater Bauherren, geben nützliche Tipps, wie Sie ihr Haus oder Ihre Wohnung optimal auf den Winter vorbereiten.

    Was sollte unbedingt noch vor dem ersten Frost gemacht werden?

    Ganz wichtig ist es, alle wasserführenden Leitungen, die einfrieren könnten, abzustellen. Doch das allein reicht noch nicht aus. Die Leitungen müssen unbedingt auch entleert werden. "Gerade bei Leitungen aus Metall kann die Kälte von draußen bis ins Haus hineingeleitet werden. Und so können sogar Leitungen im Haus noch gefrieren", erklärt Rüttiger. Deshalb sei es besonders wichtig, die Leitungen mit Hilfe des Entleerungshahns zu leeren.

    Was muss ich bei der Heizung beachten?

    Die Heizung sollte zunächst einmal entlüftet werden, damit das Wasser im System wieder richtig zirkulieren kann. Außerdem muss sie vom Fachmann regelmäßig überprüft und gewartet werden. "Ist die Heizung noch nicht gewartet worden, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, sie vom Fachmann überprüfen zu lassen", rät Rüttiger.

    Auf was sollte beim Heizen geachtet werden?

    "Wenn wir im Winter beim Heizen einige Punkte beachten, können wir Energiekosten und somit auch Geld sparen. Außerdem kann Schimmel vermieden werden", sagt Hans Schröder, vom Verband Privater Bauherren. Es sei wichtig, alle Räume des Gebäudes zu heizen, auch wenn sie nur selten benutzt werden. Die Wände dürfen nicht zu sehr auskühlen. "Es könnte Kondensat entstehen, folglich haben wir Feuchtigkeit im Raum und das könnte zur Schimmelbildung beitragen", warnt Schröder. Deshalb empfiehlt er, dass jeder Raum eine Mindesttemperatur von 16 Grad haben sollte.

    Sollte ich nachts die Heizung abschalten?

    Spart es Geld, nachts auf das Heizen zu verzichten? Nein, sagt Schröder: "Das ist ein Irrglaube. Die Heizung sollte Tag und Nacht eingeschaltet sein. Die Wohnung soll über Nacht nicht komplett auskühlen." Denn bis morgens die komplett ausgekühlte Wohnung wieder aufgeheizt ist, dauert es lange. So sind die nachts gesparten Heizkosten durch das morgendliche lange Aufheizen schon wieder weg - letztlich kostet es sogar mehr.

    Wie lüfte ich richtig?

    Schröder empfiehlt: "Zwei Mal am Tag sollte für fünf bis maximal zehn Minuten eine Stoßlüftung erfolgen, so dass sich das Luftvolumen des gesamten Gebäudes austauschen kann." Am besten ist es, mehrere sich gegenüberliegende, Fenster ganz zu öffnen.

    Ein Fenster mehrere Stunden gekippt zu lassen, davon raten die Experten dringend ab. Auch die Kellerfenster sollten in der kalten Jahreszeit nicht dauerhaft gekippt sein. "Die kalte Luft kühlt die Wände aus, es kommt zur Kondension an den Wänden und dann zur gefürchteten Schimmelbildung", erklärt Rüttiger. Zusätzlich empfiehlt er, regelmäßig die Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren. Ist diese zu hoch, droht Schimmelbildung. Und eine zu niedrige Luftfeuchte trocknet unsere Schleimhäute aus. Eine optimale Luftfeuchtigkeit in den Räumen beträgt etwa 50 Prozent.

    Was gibt es sonst noch in der Wohnung zu beachten?

    Sie sollten regelmäßig Fenster- und Türdichtungen untersuchen. Wenn sie beschädigt sind oder nicht richtig anliegen, müssen sie ausgewechselt werden. Sind die Dichtungen noch in Ordnung, reicht es auch, sie "mit einem feuchten Tuch abzuwischen, um Staub oder Sandkörner zu entfernen", empfiehlt Schröder.

    Müssen für das Hausdach auch Vorkehrungen getroffen werden?

    Ja, vor allem für die Dachrinne. "Noch vor dem ersten Schnee sollten Dachrinnen von Laub und Zweigen befreit werden, damit sich später darin kein Wasser staut. Es muss besonders darauf geachtet werden, dass die Fallrohre frei sind und das Wasser ablaufen kann", warnt Schröder. Ansonsten können Rohre platzen, wenn das Wasser gefriert. Oder das Wasser staut sich und dringt in das Dach ein.

    Auf was sollte ich im Außenbereich des Hauses noch achten?

    Wenn man einen Gartenteich hat, sollten auch hier die Wasserleitungen abgestellt und entleert werden. "Auch wenn sich die Leitung unter der Erde befindet, reicht diese Tiefe meistens nicht aus, sie vor Frost zu schützen. Schließlich gefriert der Boden bei längeren Frostperioden auch", erklät Schröder.

    Schröder weist auch noch darauf hin, dass Fische im Teich auch umgesiedelt werden müssen, außer der Teich ist über einen Meter tief. Grundsätzlich muss im Außenbereich für eine gute Beleuchtung gesorgt werden. In der dunklen Jahreszeit ist es hilfreich, die Wege zur Haustür gut auszuleuchten.

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