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Weltweite Sondersteuer auf Banker-Boni im Gespräch

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Weltweite Sondersteuer auf Banker-Boni im Gespräch

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    Weltweite Sondersteuer auf Banker-Boni im Gespräch
    Weltweite Sondersteuer auf Banker-Boni im Gespräch Foto: DPA

    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nannte den Vorschlag "eine sehr charmante Idee, die vielleicht manchen Lerneffekt befördern würde".

    Großbritannien hatte am Mittwoch eine hohe Sondersteuer auf Banker-Boni eingeführt. Bonuszahlungen von über 25 000 Pfund (27 700 Euro) werden mit einer einmaligen Steuer von 50 Prozent belegt.

    Die Haltung der Bundesregierung ist jedoch unklar. Aus dem FDP-geführten Bundeswirtschaftsministerium kam heftige Kritik. "Jetzt eine solche Sondersteuer einführen, das ist ja der komplette Wahnsinn", sagte Wirtschaftsstaatssekretär Hans-Joachim Otto dem Sender N24. "Für einzelne Berufsgruppen einzelne Steuern machen - das machen wir nicht."

    Der britische Premierminister Gordon Brown und der französische Präsident Nicolas Sarkozy schrieben in einem Gastbeitrag im "Wall Street Journal", unter den Maßnahmen zum Umbau des Finanzsystems habe die Boni-Steuer Priorität. Dabei sei klar, dass man im globalen Maßstab handeln müsse.

    "Und wenn wir eine Lösung finden, die konsequent in den führenden Volkswirtschaften umgesetzt wird, könnten wir damit auch sicherstellen, dass die Steuerzahler nicht für Risiken geradestehen müssen, die der Bankensektor eingegangen ist", betonten Brown und Sarkozy. Mit den Mitteln aus der Sondersteuer könne unter anderem auch der Kampf gegen den Klimawandel finanziert werden.

    Die Finanzbranche in London reagierte mit scharfer Kritik auf die am Mittwoch eingeführte Sondersteuer. Unter anderem wurde kritisiert, dass die britische Hauptstadt in Nachteil zu anderen europäischen Finanzplätzen wie Frankfurt, Paris und Zürich gerate.

    Allerdings bleiben auch viele Top-Verdiener von der britischen Sondersteuer verschont: Hedgefonds-Manager, Versicherer und jene Banker mit einem garantierten Bonus sind von ihr ausgenommen. Die Boni-Steuer gilt zudem nur für Geld-, nicht für Sachleistungen.

    Der SPD-Politiker Joachim Poß sprach mit Blick auf die britische Steuer von einem guten Anstoß zur Eindämmung der Exzesse bei Banker-Bonuszahlungen. Es sei aber neben der Steuer ein ganzes Bündel von Maßnahmen wie die Verschärfung der Aufsicht erforderlich.

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