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Weltpremiere: Jetzt greift auch Audi Tesla an: der e-tron kommt

Weltpremiere

Jetzt greift auch Audi Tesla an: der e-tron kommt

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    Nimm das, Tesla: Audi-Interimschef Bram Schot bei der Weltpremiere des Audi e-tron.
    Nimm das, Tesla: Audi-Interimschef Bram Schot bei der Weltpremiere des Audi e-tron. Foto: Audi AG

    Ab sofort hat Elon Musk noch ein Problem mehr, um das er sich kümmern muss. Den Tesla-Boss plagen nicht nur Produktionsengpässe im eigenen Haus und nervige US-Analysten, sondern er sieht sich zunehmend harter Konkurrenz aus Europa ausgesetzt. Zumindest medial ist es mit der Dominanz kalifornischer Edel-Elektroautos erst einmal vorbei.

    Mit einer Riesen-Show ausgerechnet in San Francisco hat nun auch Audi gezeigt, wie man den erratischen Hobby-Raumfahrer samt seiner Teslas auf dem Mond schießen will: mit Fahrzeugen, die zwar die Zukunft erahnen lassen, aber immer noch genug Gegenwart in sich tragen, um die Millionen Kunden zählende Stammklientel mitnehmen zu können. Die Botschaft: Audi muss Audi bleiben.

    Vorhang auf also für den e-tron, das, wenn man so will, erste „richtige“ Elektroauto der Ingolstädter, Vorbote einer neuen Modellfamilie, die bis 2025 zwölf reine Stromer umfassen soll. Rund ein Drittel des Absatzes will der Hersteller dann mit elektrifizierten Autos erzielen. Klingt nach viel, relativiert sich aber, wenn man sich die Definition von „elektrifiziert“ genauer anschaut. Darunter fallen nämlich auch Fahrzeuge, in denen Verbrenner und E-Maschine zusammen arbeiten, so genannte Hybriden. Diese Autos haben den Vorteil, die Sauberkeit eines Stromers mit der Reichweite eines Benziners zu kombinieren – jedenfalls auf dem Papier. Für Kunden werden sie besonders interessant, wenn man sie zu Hause an der Steckdose laden kann. Plug-in-Hybrid lautet hier der Fachbegriff. Audi will mit dieser Technik explizit in „jedes“ Marktsegment.

    Die Bayern treiben ihre Elektrifizierung in Zusammenarbeit mit anderen Marken aus dem Volkswagen-Konzern voran, darunter Porsche. Es soll wieder einen der berühmten „Baukasten“ geben, der es ermöglicht, auf eine Standard-Architektur viele verschiedene Modelle aufzusetzen. Einen Schwerpunkt bildet die Golf-Klasse; hier gilt es vor allem, die Gunst der Kunden in China zu gewinnen.

    e-tron: Die Preise beginnen bei rund 80.000 Euro

    Für den Massenmarkt ist der e-tron bei Preisen von rund 80000 Euro (in Deutschland ab Ende des Jahres) eher nicht geschaffen. Auch bedient er weniger die Öko- als mehr die Spaßfraktion. Gleich zwei Elektromotoren verhelfen dem Wagen zu 300 kW (umgerechnet 408 PS) Leistung. Wie es sich für einen Audi gehört, wird mit dem neuen Antrieb der gute alte „Quattro“ simuliert werden können. Und damit sich das Stammpublikum selbst im Elektro-Zeitalter nicht von seiner absoluten Lieblings-Karosserie verabschieden muss, tritt der e-tron als waschechter SUV an. Vieles wird man aus den „Q“-Modellen kennen.

    Die größte Sorge will Audi potenziellen E-Auto-Käufern auch genommen haben: die vor einer zu geringen Reichweite. Mehr als 400 Kilometer soll der e-tron mit einer Batterieladung schaffen. An einem Super-Schnelllader sollen sich die Akkus in Rekordzeit befüllen lassen. Von etwa einer halben Stunde ist inoffiziell die Rede.

    Das wäre in der Tat eine Kampfansage an Tesla, aber auch an Mercedes, die vor einigen Tagen ihren EQC enthüllt hatten, übrigens mit einem ebenfalls eher konservativen Design-Ansatz und ähnlichen Leistungswerten. BMW spielt schon länger in der Elektro-Liga. Wer den Titel holen will, kommt nicht länger an den Deutschen vorbei.

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