Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Weltbild: Aufsichtsrat diskutiert über Zukunft des Medienkonzerns

Weltbild

Aufsichtsrat diskutiert über Zukunft des Medienkonzerns

    • |
    Deutschlandweit beschäftigt Weltbild 6400 Mitarbeiter. In Augsburg sind es 2000.
    Deutschlandweit beschäftigt Weltbild 6400 Mitarbeiter. In Augsburg sind es 2000. Foto: Ulrich Wagner

    Der Weltbild-Konzern mit seinen gut 6800 Mitarbeitern steht unter Druck. Der Umbau des Unternehmens hin zu einem stärkeren Online- und Digitalgeschäft hat bei dem Unternehmen zu einer vorübergehenden Verlustsituation geführt.

    Für Verunsicherung sorgten so erst kürzlich die öffentlichen Spekulationen der Frankfurter Allgemeinen, nach denen Weltbild sogar die Insolvenz drohe. Der Konzern dementierte das deutlich. „Aus Sicht der Geschäftsführung der Verlagsgruppe ist der Fortbestand des Unternehmens in keiner Weise gefährdet“, hieß es. Und auch Tim Boßmann, Verdi-Betriebsgruppen-Sprecher bei Weltbild, betonte: „Das Unternehmen ist liquide und nicht in Gefahr.“ Er verstehe deshalb „die merkwürdige Panikmache nicht“.

    Fakt ist, darauf verweisen Insider, dass Weltbild in einer Zangenlage steckt. Auf der einen Seite drückt die angespannte Finanzsituation, auf der anderen die Uneinigkeit der Anteilseigner. Manche Bischöfe könnten, so heißt es, mit Weltbild wenig anfangen, sähen es lieber, wenn sich die Kirche von dem Unternehmen trennen würde.

    In der Vergangenheit hatten Kirchenmänner über von Weltbild vertriebene Bücher mit zum Teil erotischem Inhalt den Kopf geschüttelt. Auch ein Verkauf des Unternehmens wurde geprüft. Doch es kam nicht dazu.

    Weltbild: Macht Kardinal Marx jetzt Druck?

    Nun scheint der Münchner Kardinal Reinhard Marx Druck zu machen, um eine Stiftungslösung auf den Weg zu bringen. Er wird von der Frankfurter Allgemeinen damit zitiert, dass sich die Bischöfe in kurzer Frist entscheiden müssten, ob sie „in organisierter Unverantwortlichkeit“ verharren wollten oder die Eigentümerschaft in eine neue Rechtsform überführen. Ob es dem durchsetzungsfähigen Marx gelingt, die Reihen für einen Fortbestand Weltbilds zu schließen, ist offen. Doch durch die Berichte über die prekäre Lage des Unternehmens ist Dynamik in den Fall gekommen.

    Deutsche Bischofskonferenz tagt zu Weltbild

    Für heute hat der Der Weltbild-Aufsichtsrat Vertreter der kirchlichen Gesellschafter zu Gesprächen eingeladen. Und am 25. September steht Weltbild auf der Tagesordnung der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz.

    Hier könnten die Gesellschafter beschließen, den Verlag für den Umbau zum Digitalkonzern mit zusätzlichem Geld auszustatten und die Stiftung lebendig werden zu lassen. Gerüchte über den gefährdeten Fortbestand des Unternehmens würden dann wohl verstummen. sts/AZ

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden