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Warenhauskette: Mega-Verluste: Galeria Karstadt Kaufhof schreibt rote Zahlen

Warenhauskette

Mega-Verluste: Galeria Karstadt Kaufhof schreibt rote Zahlen

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    Galeria Karstadt Kaufhof schreibt rote Zahlen.
    Galeria Karstadt Kaufhof schreibt rote Zahlen. Foto: Marius Becker, dpa (Symbolbild)

    Die fusionierte Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof schreibt rote Zahlen. Allein Handelsblatt. Das sei nicht überraschend. "Wir haben viele verlustträchtige Einheiten früh im Jahr auf die Karstadt-Seite genommen und die Einsparungen eher auf der Kaufhof-Seite verbucht", sagte Fanderl.

    Zudem erschwerten Altlasten vom früheren Kaufhof-Eigentümer Hudson's Bay Company die Sanierung. Der kumulierte Verlust aus den vergangenen vier Jahren bei Kaufhof habe bei 600 Millionen Euro gelegen.

    Das Kaufhaus - seine Geschichte und seine Kunden

    Mode, Lebensmittel, Elektronik, Bücher – ein Warenhaus bietet alles unter einem Dach. An Standorten in der Innenstadt werden dort auf großen Verkaufsflächen Produkte aus verschiedenen Branchen angeboten.

    Umgangssprachlich werden Warenhaus und Kaufhaus oft synonym verwendet. Streng genommen wird in einem Warenhaus im Gegensatz zu einem Kaufhaus keine Branche besonders herausgehoben.

    Warenhäuser verfügen in der Regel über eine Verkaufsfläche von 6000 bis 30.000 Quadratmetern. Sie erstrecken sich fast immer über mehrere Geschosse.

    Zum Aufblühen der Kaufhäuser Mitte des 19. Jahrhunderts trug unter anderem die Industrialisierung bei. „Es wurden zum ersten Mal Produkte in größerem Maße gefertigt“, erklärt Birgit Adam, die ein Buch über die Geschichte des Warenhauses geschrieben hat.

    Hinzu kam der Import neuer Produkte aus anderen Ländern. „Die Warenhäuser waren die Fläche, um das auszustellen, was es überall auf der Welt an Luxusgütern gab.“

    Auch architektonisch prägten die Warenhäuser das Aussehen vieler westdeutscher Innenstädte. Mit ihren großen, am Abend beleuchteten, Schaufenstern waren die Kaufhäuser ein Symbol des Wirtschaftswunders.

    Als einer der Pioniere für das Kaufhaus in Deutschland gilt die Familie Wertheim. 1852 öffneten die Brüder Abraham und Theodor Wertheim ihr erstes Manufaktur- und Modefachgeschäft in Stralsund. Auf dieser Grundlage schufen Abrahams Söhne den Handelskonzern – das erste Wertheim-Warenhaus gab es 1890 in Berlin. Bereits 1881 war Karstadt gegründet worden.

    Fast zwei Drittel der Bundesbürger kaufen nur noch selten in Warenhäusern ein – jeder zehnte nie. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov zur Zukunft der Warenhäuser hervor.

    Nur noch jeder vierte Befragte geht demnach regelmäßig zum Shoppen zu Karstadt, Kaufhof & Co. Vor allem junge Leute zwischen 18 und 24 Jahren machen der Umfrage zufolge einen Bogen um die Einkaufstempel.

    Am häufigsten sind dort demnach noch die über 55-Jährigen zu finden. Und Frauen finden generell an den Kaufhäusern mit ihrem umfangreichen Modeangebot mehr Gefallen als Männer. (dpa)

    Galeria Karstadt Kaufhof will 2020 rund 130 Millionen einsparen

    Bis 2022 wolle der vor etwas mehr als einem Jahr fusionierte Konzern insgesamt rund 380 Millionen Euro durch Synergien einsparen. Im kommenden Geschäftsjahr seien davon bereits 130 Millionen Euro geplant. "Bis 2023 werden wir eine Umsatzrendite von zwei bis drei Prozent erreichen", sagte Fanderl.

    Durch Investitionen des Galeria-Karstadt-Kaufhof-Eigentümer René Benko seien Kaufhof und Karstadt heute schuldenfrei. Die aktuellen Streiks in den Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi gefährdeten jedoch die Sanierung. "Das ist in dieser wichtigen Phase wirklich schädlich und unverantwortlich", sagte Fanderl. (dpa)

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.  

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