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Warenhauskette Galeria Kaufhof: Kaufhof-Verhandlungen von Finanzmarkt überschattet

Warenhauskette Galeria Kaufhof

Kaufhof-Verhandlungen von Finanzmarkt überschattet

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    Metro stoppt die Verkaufsgespräche der Warenhaustochter Kaufhof.
    Metro stoppt die Verkaufsgespräche der Warenhaustochter Kaufhof. Foto: dpa

    Die Gespräche mit Interessenten für die Übernahme der Metro-Warenhaustochter Galeria Kaufhof würden bis auf Weiteres eingestellt, teilte der Düsseldorfer Handelskonzern am Dienstag mit. Grund sei die "nicht optimale Situation an den Finanzmärkten". Die aktuelle Lage am Kapitalmarkt biete "keine geeigneten Rahmenbedingungen für eine so wichtige Transaktion", erklärte der neue Metro-Vorstandsvorsitzende Olaf Koch. Außerdem habe der Konzern und die Warenhaustochter mit leichtem Umsatzrückgang zu kämpfen.

    Schlangestehen für Kaufhof

    Bereits seit Jahren suchte Metro, der größte deutsche Einzelhandelskonzern, einen Käufer für Kaufhof, obwohl die Warenhäuser gewinnbringend sind. Zuletzt hatten der Karstadt-Besitzer Nicolas Berggruen und die österreichische Immobiliengruppe Signa für die Kaufhauskette geboten.

    2011 gingen die Erträge für Galeria Kaufhof zuletzt zurück. Nach einem verhaltenen Weihnachtsgeschäft, in dem vor allem die Winterware in den Läden hängen blieb, verzeichnete Kaufhof einen Umsatzrückgang von 3,7 Prozent und erwirtschaftete noch 3,4 Milliarden Euro, wie Metro weiter mitteilte.

    Koch: Euro-Schuldenkrise beeinträchtigt Kaufverhalten

    Auch der Gesamtkonzern büßte ein, wenn auch weniger deutlich: Der Umsatz der Metro-Gruppe ging demnach um 0,8 Prozent auf 66,7 Milliarden Euro zurück. 2011 sei "durch außerordentliche Entwicklungen stark beeinträchtigt" gewesen, erklärte Koch. Insbesondere die Schuldenkrise, eine hohe Arbeitslosigkeit und Sparprogramme in einzelnen Staaten hätten zu einer Kaufzurückhaltung geführt.

    Benko ist überrascht von Metro-Stopp - weiterhin an Kaufhof interessiert

    Der Immobilienunternehmer René Benko gibt die Hoffnung auf eine Übernahme der Warenhauskette Kaufhof nicht auf. "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben", kommentierte Benko die Entscheidung des Kaufhof-Eigentümers Metro, die Verkaufsgespräche auf Eis zu legen. Das österreichische Immobilienunternehmen Signa, dessen Chef Benko ist, habe 2,1 Milliarden Euro für die Warenhauskette geboten. Signa war von einem baldigen Abschluss des Deals ausgegangen.

    Neben Benko, dem die Immobilienholding Signa gehört, hatte auch der Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen zusammen mit dem Investor Blackstone ein Angebot vorgelegt. Dieses soll aber preislich unter dem von Benko gelegen haben, wie in Branchenkreisen vermutet wird. Auch der frühere KarstadtQuelle-Chef Wolfgang Urban hatte mit einem Konsortium im Rücken im vergangenen Jahr Interesse bekundet. Bei den Investorengesprächen der Metro zum Kaufhof ging es im vergangenen Monat aber um die Bieter Signa und Berggruen/Blackstone. afp/AZ

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