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Vor der "Grünen Woche": WWF: Ein Drittel der Lebensmittel landet im Müll

Vor der "Grünen Woche"

WWF: Ein Drittel der Lebensmittel landet im Müll

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    Gemüse
    Gemüse Foto: dpa

    Am Rand der Messe "Grüne Woche" treffen sich in Berlin Agrarminister aus aller Welt. Die Umweltorganisation WWF gibt den Ministern Gesprächsstoff: Sie prangert die Verschwendung von Nahrungsmitteln an.

    Derzeit lande fast ein Drittel der erzeugten Nahrungsmittel im Abfall, schreiben die Umweltschützer auf ihrer deutschen Webseite. Die Verluste kommen vor allem auf dem Weg zwischen Bauer und Verbraucher zustande, weil die Lebensmittel nicht rechtzeitig verarbeitet oder gekühlt werden. Zudem fehle es häufig an vernünftigen Transportmitteln.

    "Diese so genannten Nachernteverluste belasten nach Angaben des WWF die Umwelt unnötig und verschlimmern die weltweite Ernährungskrise", heißt es in der Pressemitteilung. Vor allem in weniger entwickelten Ländern seien die Verlustraten hoch. Der WWF fordert die Agrarminister auf, den Aufbau vernünftiger Transport- und Verarbeitungsstrukturen zu fördern. Daneben müsse es gesetzliche Vorgaben für den Handel und Verbraucheraufklärung geben.

    Bei dem Treffen der 50 Agrarminister soll es um die Sicherung der Welternährung gehen - laut Ilse Aigner, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, die größte Herausforderung für die internationale Gemeinschaft. "Lebensmittel dürfen nicht zum Objekt von Zockern werden", forderte Aigner. Gebraucht werde ein koordiniertes Handeln im Rahmen der Vereinten Nationen, der Welthandelsorganisation und der führenden Industrie- und Schwellenländer.

    Ansonsten soll es bei der Messe vor allem darum gehen, den Dioxin-Skandal vergessen zu machen. Die Bauern wollen die "Grüne Woche" nutzen, um das angekratzte Image wieder zu verbessern und das Vertrauen der Verbraucher zurück zu gewinnen. Die Verantwortlichen sind optimistisch. Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner bekräftigte nochmals, die Politik werde in dem Skandal hart durchgreifen und alles tun, damit sich der Fall nicht wiederholt. Bauernverbandspräsident Gerd Sonnleitner sagte, die Sicherheit für die Verbraucher sei wiederhergestellt worden. Jetzt müssten die Verantwortlichen hart bestraft werden, "noch sind die Betrüger nicht hinter Schloss und Riegel". Auch sei eine Entschädigungsregelung für die Bauern erforderlich.

    Die Grüne Woche gilt als weltgrößte Verbraucherschau für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau und öffnete am Freitag für das Publikum. Die Besucher können in den Messehallen unterm Funkturm eine kulinarische Weltreise unternehmen. Rund 100.000 Spezialitäten werden von den 1.632 Ausstellern aus 57 Ländern angeboten. Die Veranstalter erwarten an den zehn Messetagen wieder mehr als 400.000 Besucher. dapd/AZ

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