Hiobsbotschaft für Facebook: Wenige Tage vor dem mit Spannung erwarteten Börsengang des weltweit größten sozialen Netzwerks hat der US-Autobauer General Motors beschlossen, keine Werbeanzeigen mehr auf der Facebook-Seite schalten zu wollen. Dies berichtete das "Wall Street Journal" am vergangenen Dienstag. Den Grund sieht der Mutterkonzern des deutschen Autobauers Opel in der mangelnden Profitabilität.
Facebook hat 2011 3,7 Milliarden US-Dollar durch Werbung eingenommen
Werbung ist die Haupteinnahmequelle des von Mark Zuckerberg geführten Unternehmens. Nachdem Facebook 2011 einen Einnahmenzuwachs von 88 Prozent verbuchen konnte, stellt sich nach der GM-Entscheidung die Frage, ob die Macher um Zuckerberg dieses Ergebnis beibehalten können. Wie US-Medien weiter berichteten, habe die bezahlte Werbung auf Facebook wenig Einfluss auf die GM-Kunden. Für Eigenwerbung auf dem sozialen Netzwerk hatte GM im vergangenen Jahr rund 10 Millionen Dollar ausgegeben. Dennoch will der Autogigant in seine kostenlose Facebookseite 30 Millionen Dollar investieren. Zudem steht der Vorwurf im Raum, Facebook kümmere sich mehr um seine Nutzer als um seine Werbekunden.
GM-Absprung kann negative Signalwirkung auf andere haben
General Motors hatte Anfang des Jahres damit begonnen, seine Marketingstrategie auf Facebook zu überdenken. Die Entscheidung des größten Autobauers der USA kommt für Facebook zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt, denn sie kann eine ansteckende Signalwirkung auf andere Unternehmen haben. Bereits zu Beginn des Monats hatte ein Topmanager des südkoreanischen Autobauers Kia Motors die Frage nach der Sinnhaftigkeit bezahlter Werbung auf Facebook gestellt. Er könne nicht erkennen, dass diese Werbung beim Absatz von Fahrzeugen helfe. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, hätten verschiedene Industrieunternehmen unterschiedlichster Branchen gegenüber dem Blatt Zweifel an bezahlter Facebook-Werbung geäußert.