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Verlage: Mediengruppe Pressedruck übernimmt Mehrheit an Südkurier

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Mediengruppe Pressedruck übernimmt Mehrheit an Südkurier

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    Die Mediengruppe Pressedruck in Augsburg übernimmt von der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck 51 Prozent der Anteile am Südkurier Medienhaus in Konstanz. Im Bild (v.l.n.r): Stefan Lutz, (Chefredakteur Südkurier), Edgar Benkler (Kaufmännischer Geschäftsführer Mediengruppe Pressedruck), Rainer Wiesner (Geschäftsführer Südkurier), Andreas Scherer (Vorsitzender der Geschäftsführung Mediengruppe Pressedruck), Alexandra Holland (Geschäftsführende Gesellschafterin der Mediengruppe Pressedruck und Herausgeberin der Augsburger Allgemeine), Stefan von Holtzbrinck (Vorsitzender der Geschäftsführung der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck).
    Die Mediengruppe Pressedruck in Augsburg übernimmt von der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck 51 Prozent der Anteile am Südkurier Medienhaus in Konstanz. Im Bild (v.l.n.r): Stefan Lutz, (Chefredakteur Südkurier), Edgar Benkler (Kaufmännischer Geschäftsführer Mediengruppe Pressedruck), Rainer Wiesner (Geschäftsführer Südkurier), Andreas Scherer (Vorsitzender der Geschäftsführung Mediengruppe Pressedruck), Alexandra Holland (Geschäftsführende Gesellschafterin der Mediengruppe Pressedruck und Herausgeberin der Augsburger Allgemeine), Stefan von Holtzbrinck (Vorsitzender der Geschäftsführung der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck).

    Die Augsburger Unternehmensgruppe, in der unter anderem die Augsburger Allgemeine erscheint, festigt damit ihre Position als einer der führenden Regionalzeitungsverlage in Deutschland. Der Südkurier erreicht mit einer durchschnittlich verkauften Auflage von ca. 128.000 Exemplaren rund 390.000 Leser. Das Verbreitungsgebiet umfasst das südliche Baden-Württemberg, die Bodenseeregion, den Schwarzwald und den Hochrhein. Weitere Geschäftsfelder des Konstanzer Medienhauses sind neben der Tageszeitung Anzeigenblätter, Magazine, neue Medien, Onlineportale, Radio, Druck, Kommunikationsdienstleistungen sowie Brief- und Prospektzustellung.

    Alexandra Holland, geschäftsführende Gesellschafterin der Mediengruppe Pressedruck sowie Herausgeberin der Augsburger Allgemeine, und Andreas Scherer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mediengruppe Pressedruck, im Interview:

    Frau Holland, Herr Scherer, warum glaubt die Mediengruppe Pressedruck als neuer Haupteigentümer an die Zukunft der regionalen Tageszeitung?

    Alexandra Holland: Die regionale Tageszeitung ist das einzige Medium, das den Menschen das Geschehen in ihrer Heimat verlässlich und kompetent spiegelt. Die Zeitung gibt gedruckt wie digital Orientierung. Unsere Kunden und Leser entscheiden, auf welchem Weg die Information zu ihnen kommen soll und wir bieten ihnen das passende Medium. Daher wird es auch langfristig für die regionale Tageszeitung ein Publikum geben.

    Andreas Scherer: Wir haben unsere Regionalzeitungen als moderne Medienhäuser aufgestellt. Nicht nur als Anbieter von journalistischen Inhalten, auch als Werbeträger bieten wir mit dem Flaggschiff Tageszeitung und den vielen anderen Medien vom Lokalradio bis hin zur Prospektverteilung in der jeweiligen Region genau den richtigen Medienmix, um die lokalen Märkte zu erreichen. Genau das macht unsere Kunden erfolgreich und stärkt ihr Vertrauen in uns.

    Was glauben Sie, ist für regionale Tageszeitungen die richtige Strategie für die Zukunft?

    Alexandra Holland: Die regionale Tageszeitung wird auch morgen Erfolg haben, wenn sie sich erfolgreich den Veränderungen der komplexer werdenden Medienwelt anpasst. Diese ist ja davon geprägt, dass das Internet in immer mehr Lebensbereiche vordringt. Das hat Auswirkungen auf journalistische Inhalte und auf Werbeformate. Die regionale Tageszeitung muss sich aber auch – trotz des Kostendrucks, unter dem Zeitungshäuser stehen – auf ihre Stärken besinnen und darf diese nicht preisgeben. Sie muss also auch in Zukunft einen qualitativ hochwertigen Journalismus bieten, der ganz nah an den Menschen und ihrer Heimat ist.

    Frau Holland, die Augsburger Mediengruppe Pressedruck übernimmt jetzt 51 Prozent des Südkurier. Hätten Sie gerne 100 Prozent in Ihrem Besitz?

    Alexandra Holland: Wir sind ein Familienunternehmen, das an die Zukunft der regionalen Tageszeitung glaubt. Deswegen setzen wir bewusst auf eine Wachstumsstrategie. Wir haben als regional verwurzelte Unternehmer gleichzeitig eine große Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern. Wir sind nach dem Zukauf der Main-Post im Mai 2011 sehr zufrieden mit den angebotenen 51 Prozent am Südkurier. Nicht zuletzt, weil wir mit der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck einen Partner an Bord haben, der großes Vertrauen in unser Haus setzt. Gemeinsam werden wir nun den Südkurier weiterentwickeln.

    Die Branche munkelt, dass Sie für Ihren Anteil einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in die Hand nehmen mussten. Stimmen die Gerüchte?

    Andreas Scherer: Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns hierzu nicht äußern. Wir haben mit der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck Stillschweigen vereinbart.

    Dann lassen Sie mich anders fragen. Erst der Kauf der Main-Post, nun die Anteilsmehrheit beim Südkurier. Wie stemmt Ihr Haus diesen finanziellen Kraftakt?

    Andreas Scherer: Die Mediengruppe Pressedruck ist ein kerngesundes Unternehmen. Das trifft auch auf die Main-Post und den Südkurier zu, die hervorragend geführt sind. Dieser wirtschaftlich starke Verbund ermöglicht es uns, diese Herausforderung verantwortungsbewusst zu stemmen. 

    Wenn Zeitungshäuser unter ein neues Dach geführt werden, regt sich bei manchen Mitarbeitern Unbehagen. Es wird vermutet, dass Synergien gehoben und Kosten minimiert werden sollen. Worauf muss sich die Belegschaft des Südkurier einstellen?

    Andreas Scherer: Als wir im Dezember letzten Jahres den Kauf der Main-Post öffentlich gemacht haben, haben wir gesagt: Wir kommen nicht als Heuschrecken, wir kommen als Verleger. Das gilt auch heute noch: Die Kultur der Mediengruppe Pressedruck ist geprägt von langfristigem Planen, nachhaltigem Wirtschaften und verantwortungsbewusstem Handeln. Der Südkurier ist ein innovatives, hochmodernes und gleichzeitig sehr profitables Unternehmen. Die Mitarbeiter des Südkurier müssen sich keine Sorgen machen. Ganz im Gegenteil: Wir blicken nach vorne und wir freuen uns darauf, alle  Herausforderungen und Zukunftsprojekte künftig gemeinsam anzupacken – zum Nutzen beider Häuser. 

    Der Südkurier ist seit seiner Gründung eine Zeitung mit eigenständigem Mantelteil und vielen Lokalredaktionen. Wird das so bleiben?

    Alexandra Holland: Der Südkurier ist erst in diesem Jahr zur besten regionalen Tageszeitung gekürt worden. Dieser Erfolg liegt sicherlich nicht nur am journalistischen Konzept, sondern auch daran, wie das Unternehmen organisatorisch aufgestellt ist. Wie bereits gesagt: Unser Ziel ist es, den Südkurier gemeinsam mit dem bisherigen Alleingesellschafter weiterzuentwickeln. Das eigenständige regionale Profil sehen wir dabei als Stärke des Südkurier – genauso wie bei der Augsburger Allgemeinen und der Main-Post.

    Wo sehen Sie mögliche Anknüpfungspunkte bei der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Zeitungshäusern Ihrer Gruppe?

    Andreas Scherer: Das Medienhaus Südkurier und die Mediengruppe Pressedruck sind sich in vielem sehr ähnlich und die Kollegen kennen sich aus vielen Begegnungen. Es gibt jedoch keine Patentrezepte für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, wenn die Anknüpfungspunkte gemeinsam erarbeitet werden. So haben wir auch die Zusammenarbeit mit der Main-Post, die seit Mai 2011 Teil unserer Unternehmensgruppe ist, begonnen. Innerhalb kürzester Zeit haben die Kollegen in Augsburg und Würzburg gemeinsame Themen gefunden und erste Projekte auf den Weg gebracht. Mit den neuen Kollegen aus Konstanz wollen wir einen vergleichbaren Weg beschreiten.

    Eines ihrer Unternehmensleitbilder lautet: „Wir übernehmen im betrieblichen Ablauf Fürsorge und Verantwortung für die Menschen, die uns anvertraut sind.“ Gleichzeitig heißt es, dass das Führungshandeln in betriebswirtschaftlichen Belangen von Kostenbewusstsein und Ertragsorientierung geprägt sein soll. Kann man diese Richtsätze immer vereinen?

    Andreas Scherer: Für die Mediengruppe Pressedruck können wir sagen, dass es in unserer Geschichte immer gelungen ist, beide Seiten – die Wirtschaftlichkeit und die Verantwortung für Menschen – zu berücksichtigen. Dies erreichen wir, indem wir Zielbilder mit unseren Mitarbeitern gemeinsam erarbeiten und sie auf dem Weg zu unseren Zielen mitnehmen. Dem fühlen wir uns auch in Zukunft verpflichtet. AZ

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