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Verkehr: Was wird aus der E-Mobilität?

Verkehr

Was wird aus der E-Mobilität?

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    Bundesregierung glaubt nicht an eine Million E-Autos bis 2020.
    Bundesregierung glaubt nicht an eine Million E-Autos bis 2020. Foto: dpa

    Angela Merkel verabschiedete sich bei einem Kongress des CDU-Arbeitnehmerflügels von dem Ziel der Bundesregierung, bis 2020 rund eine Million Elektroautos auf die Straßen zu bringen. Die SPD reagierte mit Kritik. Man sollte die Pläne nicht einfach aufgeben, sagte Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries. Wie geht es mit der Zukunftstechnologie weiter?

    Ist Merkels Eingeständnis eine Überraschung?

    Der Zeitpunkt überrascht, die Botschaft nicht. Fachleute wussten längst, dass die Million so bald kaum zu schaffen sein würde. Der damalige Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte im Januar: „Wenn wir nicht noch die Fahrräder dazu zählen, werden wir nicht mal auf die Hälfte kommen. Ich rate zu ein bisschen mehr Realismus.“

    Politik und Industrie haben im Juli 2016 Kaufanreize eingeführt – sind diese betroffen?

    Nein. Die Prämien können unverändert beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragt werden. Für reine Elektroautos mit Batterie gibt es insgesamt 4000 Euro „Umweltbonus“, wie die Förderung offiziell heißt. Bei Hybridwagen, die per Stecker geladen werden und einen ergänzenden Verbrennungsmotor haben, sind es insgesamt 3000 Euro Prämie.

    Wie lange gilt der Bonus?

    Das Prinzip lautet: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Gezahlt wird nur, solange Geld im Fördertopf ist, den der Bund mit 600 Millionen Euro füllt. Spätestens am 30. Juni 2019 ist Schluss.

    Wie groß ist das Interesse der Autofahrer?

    Bisher überschaubar. Bis Ende April wurden erst 17937 Prämien-Anträge gestellt. Darunter waren gut 10000 für reine Elektroautos sowie knapp 8000 für Plug-in-Hybride. Die meisten Anträge kommen von Unternehmen und Kommunen. Besonders gefragt sind Elektroautos von BMW, Renault, Audi, VW und Mitsubishi. Nach Angaben des Branchenverbands VDA sind derzeit insgesamt rund 65000 Hybrid- und reine Elektroautos unterwegs.

    Welchen Effekt sollte die Prämie haben?

    Die Regierung erwartete zum Start, dass so der Kauf von „mindestens 300000 Fahrzeugen“ angeschoben wird. Doch solange E-Autos noch vergleichsweise teuer sind, eine geringe Reichweite haben und es wenige Ladestationen gibt, dürften sich die Käufer zurückhalten.

    Lohnt sich ein E-Auto steuerlich?

    Ja. Rückwirkend zum 1. Januar 2016 wurde die Steuerbefreiung für Elektrofahrzeuge von fünf Jahren auf zehn Jahre ausgeweitet. Arbeitnehmer müssen keine Steuern zahlen, wenn sie in der Firma ihr privates E-Auto aufladen. Arbeitgeber bekommen die Möglichkeit, geldwerte Vorteile pauschal mit 25 Prozent Lohnsteuer zu besteuern. Diese Regelungen gelten vom 1. Januar 2017 bis Ende 2020. (dpa)

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