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Verkehr: E-Mobilität soll in der Region in Fahrt kommen

Verkehr

E-Mobilität soll in der Region in Fahrt kommen

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    Was können Kommunen tun, um sich auf die wachsende Elektromobilität einzustellen? Auf einer Tagung in Augsburg gab es Vorschläge.
    Was können Kommunen tun, um sich auf die wachsende Elektromobilität einzustellen? Auf einer Tagung in Augsburg gab es Vorschläge.

    Seit Jahren schon dreht sich die Diskussion im Kreis: „Wir kaufen kein Elektrofahrzeug, weil es nicht genügend Ladesäulen gibt“, sagen die Autofahrer. „Wir bauen keine

    Verkehrsminister Dobrindt will 300 Millionen Euro in Ladestationen investieren

    Wichtigste Feststellung: Die Lade-Infrastruktur muss wachsen. Das hat auch die Bundesregierung erkannt, die sich unlängst vom Ziel verabschieden musste, bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen. Zu Jahresbeginn waren nach Informationen des Kraftfahrtbundesamts gerade einmal knapp 34.000 reine Elektroautos unterwegs sowie circa 165.000 Hybridfahrzeuge. Bis zum Jahr 2020 will Verkehrsminister Alexander Dobrindt deshalb 300 Millionen Euro in die Errichtung von Ladestationen investieren. Denn, so erklärte Guido Weißmann: „Die E-Mobilität ist ein völlig neues Mobilitätssystem, und die Lade-Infrastruktur ist die wichtigste Voraussetzung, damit dieses System funktionieren kann.“

    Von der „Mobilität der Zukunft“, wie Rebecca Golling vom Energieversorgungsunternehmen LEW es ausdrückte, könnten Kommunen gleich mehrfach profitieren: Aus stadtplanerischer Sicht ergebe es Sinn, die für Elektromobilität nötige Infrastruktur schon heute als Standortfaktor zu berücksichtigen. Das könne sich auch positiv auf das Image einer Kommune auswirken. Zudem können

    Manche Kommunen wehren sich gegen neue Ladestationen

    Guido Weißmann empfiehlt für den Ausbau der Infrastruktur eine systematische Planung mithilfe eines „größeren Gesamtkonzepts, mindestens auf Landkreisebene“, statt einzelner Ladesäulen in den Kommunen. Denn nicht überall, wo Platz für eine Ladesäule wäre, ist sie auch strategisch gut positioniert. Stattdessen sollten Kommunen überlegen, wo sich Menschen lange genug aufhalten, um dort ein E-Auto zu laden: an Krankenhäusern zum Beispiel, wo sie Freunde oder Familienmitglieder besuchen, am Zoo oder Schwimmbad, vor Supermärkten und auch vor Behörden, wo es bekanntlich manches Mal etwas länger dauern könne.

    Soweit die Theorie. Dominik Bigge, Klimaschutzmanager im Landkreis Forchheim, berichtet, wo es in der Praxis noch hakt. Immer noch gebe es in Kommunen Widerstand, wenn durch zentrale Ladestationen Parkplätze wegfallen. Sein Kommentar an die Anwesenden: „So ist das nun mal, nehmen Sie das Thema ernst.“ Um sicherzustellen, dass die Säulen auch tatsächlich zugänglich sind und nicht durch widerrechtlich parkende Autos blockiert werden, rät er zu Halteverbotsschildern mit Ausnahme für Elektrofahrzeuge während des Ladevorgangs.

    Ladestationen sollten eigentlich gut und ständig erreichbar sein

    Ein weiterer Ratschlag Bigges: „Ladesäulen als Kommune nicht selber betreiben.“ Die Wartung sowie Reparatur und Haftung im Schadenfall sollten Kommunen abgeben. Ebenso sollten sie Strom nicht „verschenken“, sondern ein Nutzungsentgelt für den Ladevorgang verlangen. Alles andere wäre „unwirtschaftlich und führt leicht zu Schmarotzertum“, sagt Bigge.

    Um Kunden das Leben leicht zu machen, sollten Kommunen zudem auf eine ausreichende Kennzeichnung der Ladesäulen achten, damit diese schnell gefunden werden, sowie eine gute und ständige Erreichbarkeit. Ladesäulen auf Supermarktplätzen, die von Sonderangeboten zugebaut sind oder pünktlich zum Verkaufsschluss um 20 Uhr den Dienst einstellen, helfen keinem Kunden.

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