Millionen von Toyota-Fahrern müssen ihren Wagen nun erst einmal in die Werkstatt bringen: Das Unternehmen ruft wegen brüchiger Bauteile 27 Modelle zurück. Zu solchen Schritten waren in der Vergangenheit immer wieder Hersteller gezwungen, da sich ihre Waren als Risiko für die Käufer herausstellten. Giftiges Spielzeug und gesundheitsgefährliche Brustimplantate - das waren die größten Rückrufaktionen:
Toyota: Der Wiederholungstäter
Allein in Deutschland sind jetzt über 90.000 Toyota-Fahrer von dem millionenfachen Rückruf betroffen. Ob Lenksäule oder Kabelbaum - bei 27 Modellen sind dem Unternehmen nun Probleme aufgefallen. Was für den japanischen Autobauer besonders schmerzhaft ist: Seine jüngste Rückrufaktion ist erst vier Jahre her. Rutschende Fußmatten und klemmende Gaspedale hatten damals das Image des Autobauers stark beschädigt - zumal es Vorwürfe gab, dass er die Informationen zu lange zurückgehalten hat. Um einem Strafverfahren zu entgehen, hatte Toyota erst vor wenigen Tagen in den USA 1,2 Milliarden Dollar gezahlt.
Mercedes-Benz: Brennende Klimaanlagen
Auch Toyotas Konkurrent Mercedes-Benz musste schon mehrmals Autos zurückrufen. Im Jahr 2000 entdeckte das Unternehmen, dass es in einigen Modellen zu einem Schmorbrand in den Klimaanlagen kommen kann. Fünf Jahre später musste der Autobauer dann wiederum 1,3 Millionen Kunden in die Werkstatt schicken. Es gab nicht nur Probleme mit den Lichtanlangen, sondern auch mit den Bremsen.
Takata: Tödlicher Airbag
Die Firma Takata beliefert mehrere japanische Autohersteller mit Airbags. Als sie im vergangenen Jahr fehlerhafte Teile auslieferte, mussten daher Toyota, Honda, Nissan und Mazda allesamt Autos zurückrufen. Über 1,7 Millionen Wagen waren davon betroffen. Die Gefahr: In manchen Fällen löste der Airbag nicht aus - in anderen fing er sogar Feuer.
Bosch und Siemens: Flammen aus dem Geschirrspüler
Fast 80 Schmorbrände lösten Geschirrspülmaschinen von Bosch und Siemens vor einigen Jahren allein in Deutschland aus. Insgesamt bestand diese Gefahr bei etwa fünf Millionen Geräten. Da die ersten Feuer im Ausland ausbrachen, gaben die Unternehmen zuerst den dortigen Stromnetzen die Schuld. Doch dann mussten sie einräumen, dass die Gefahr von einem bestimmten Bauteil ausging
Apple: Heißer iPod
Immer wieder ist zu große Hitze der Grund für Rückrufaktionen. Diese Erfahrung musste auch Apple 2005 bei der ersten Generation des iPod Nano machen. Der Akku wurde auf Dauer einfach zu heiß. Die Kunden bekamen sofort Ersatz. Der bis heute ungebrochene Erfolg der Apple-Produkte zeigt: Rückrufaktionen sind nicht unbedingt tödlich für das Image.
Lenovo: Auch Laptops überhitzen
Noch ein Opfer von zu heißen Akkus sind die Laptops des chinesischen Herstellers Lenovo. Gleich mehrere Modelle von über Hunderttausend Kunden waren 2014 weltweit betroffen. Lenovo schickte den Betroffenen neue Akkus zu. Wer wollte, konnte den defekten auch gleich selbst entsorgen.
Mattel: Blei im Spielzeug
Die Firma Mattel gerät mit ihrem Spielzeug immer wieder in die Kritik. Im Jahr 2010 kam es zu der größten Rückrufaktion in der Firmengeschichte. Weltweit mussten sich Kinder wieder von 18 Millionen Spielzeugen trennen. Einige hatten die kleinen Magnete von Barbie-Puppen verschluckt und mussten operiert werden. Außerdem stellte sich heraus, dass Spielzeugautos aus China recht viel Blei enthielten.
Poly Implant Prothèse: Gefährliche Brustimplantate
So eine Rückrufaktion war für die Schönheitschirurgie beispielhaft: 30.000 Frauen mussten sich ihre Brustimplantate der französischen Firma Poly Implant Prothèse wieder entfernen lassen. Der Grund: Das verwendete Silikon war eigentlich zur Herstellung von Matratzen gedacht. Mehrere Frauen verklagten das Unternehmen, weil sie nach der Schönheitsoperation an Krebs erkrankten.