Gute Gelegenheit, um die Herkunftsfrage zu stellen. Bei den Babys wissen wir’s ja. Der Strom, klar, kommt aus der Steckdose, woher auch sonst. Aber, mit Blick auf den Weltnudeltag an diesem Sonntag und acht Kilo Spaghetti-, Penne- und Co-Verbrauch eines jeden Deutschen im Jahr: Wie gelangt denn die Pasta unter unsere kunstvoll italianisierte Soße? Sattelschlepper, Supermarkt, Einkaufswagen, talentierte Hände am Herd... – alles richtig. Doch am Anfang steht der Pasta-Zug. Eine, wenn man so will, bahn-brechende Erfindung.
Sie hängt, natürlich, mal wieder mit Corona zusammen. Als die Deutschen im Frühjahr zur Pasta-Hortung ansetzten, entschloss sich Nudel-Weltmarktführer Barilla mit Sitz in Parma, zweimal die Woche einen Extra-Güterzug Richtung Norden zu schicken. Jeweils 16 Waggons mit 32 Containern, fast 600 Tonnen Lebensmittel, im Einzelnen: 490 Tonnen Pasta (knapp eine Million Packungen), 60 Tonnen Soße, 40 Tonnen Pesto. Ein Sonderverkehr auf etwas kompliziert geplanten 839 Kilometern über Luzern, Basel und Karlsruhe nach Ulm.
Barilla erhält den Deutschen Logistik-Preis
Doch die Deutschen sagten damit noch lange nicht basta zur Pasta. Im Gegenteil: Die Nachfrage stieg weiter. Seit Juni sind jede Woche drei Nudel-Züge unterwegs, jetzt kündigt Barilla einen vierten an. Es gibt schon wieder erste Tendenzen eines neuerlichen Hamsterns. Und weil die Italiener auf diese Weise ganz schön viel Güter von der Straße auf die Schiene verlagert haben, erhielten sie dafür nun den Deutschen Logistik-Preis.
Damit aber endgültig: basta.