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Ulm: Maschinenbauer Centrotherm ist insolvent

Ulm

Maschinenbauer Centrotherm ist insolvent

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    Die Zentrale der Solartechnikfirma centrotherm photovoltaics in Blaubeuren.
    Die Zentrale der Solartechnikfirma centrotherm photovoltaics in Blaubeuren. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Die Centrotherm Photovoltaics AG stellte einen Antrag auf Einleitung eines Schutzschirmverfahrens und die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. Wie das baden-württembergische Unternehmen am Dienstagabend mitteilte, sei der Antrag beim Amtsgericht Ulm eingereicht worden.

    Mit Hilfe dieser Verfahren solle der eingeschlagene Sanierungskurs fortgesetzt werden, hieß es in der Mitteilung weiter. Der Antrag schließe die Tochtergesellschaften centrotherm thermal solutions GmbH & Co. KG und die centrotherm SiTec GmbH ein. Während der auf drei Monate befristeten Phase des "Schutzschirms" ist das Unternehmen vor Vollstreckungen und Zwangsmaßnahmen der Gläubiger geschützt und bleibt handlungsfähig.

    Die Aktivitäten der Gesellschaften centrotherm management services GmbH & Co. KG und centrotherm cell & module GmbH sollen im Zuge der Sanierung voraussichtlich in der AG gebündelt werden, teilte das Unternehmen weiter mit. Alle anderen in- und ausländischen Tochtergesellschaften arbeiteten weiter wie bisher und nehmen nicht am Schutzschirmverfahren teil.

    Solarbranche: Preisdruck durch Billig-Konkurrenz aus China

    Centrotherm leidet wie andere unter dem hohen Preisdruck in der Photovoltaikbranche. Viele Kunden können sich derzeit keine Investitionen in neue Maschinen leisten, so dass die Krise auch die Maschinenbauer in Mitleidenschaft zieht. In den vergangenen Monaten mussten mehrere Solarhersteller hierzulande Insolvenz anmelden, darunter der frühere Marktführer Q-Cells. Als ein Auslöser für die Pleitewelle gilt der extreme Preisdrucks durch Billig-Konkurrenz aus China.

    Die Centrotherm Photovoltaics AG mit Sitz in Blaubeuren in Baden-Württemberg ist nach eigenen Angaben ein weltweit führender Technologie- und Equipmentanbieter der Photovoltaikbranche. Der Konzern beschäftigte zum 31. Dezember 2011 rund 1900 Mitarbeiter und ist in Europa, Asien und den USA aktiv. Im Geschäftsjahr 2011 habe das Unternehmen einen Umsatz von rund 700 Millionen Euro erzielt.

    Bereits im März hatte das Unternehmen angekündigt, dass bis Mitte des Jahres rund 400 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen sollten. Nun geht auch bei den verbliebenen Beschäftigten die Angst um. dpa/AZ

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