Der Lkw- und Maschinenbau-Spezialist MAN aus München verliert nach 253 Jahren seine Eigenständigkeit und wird zur elften VW-Konzernmarke. Gestern hat die EU-Kommission grünes Licht für die Mehrheitsübernahme erteilt. Das Vorhaben beeinträchtige nicht den Wettbewerb in Europa, teilten die obersten Wettbewerbshüter mit. Es gebe ausreichend Konkurrenz durch gut etablierte Anbieter. Die Behörde gab die Aufstockung der VW-Anteile bei
VW will mit MAN und Scania einen eigenen Lastwagenkonzern schmieden
Der Wolfsburger Autobauer kontrolliert nach seinem Pflichtangebot knapp 56 Prozent von MAN. Die VW-Spitze will auf dem aussichtsreichen Markt für Schwerlastwagen mitspielen und einen eigenen Lastwagenkonzern aus MAN und der schwedischen VW-Tochter Scania unter VW-Führung bilden. Mit diesem Ziel hatte sich Volkswagen im Juli die Mehrheit bei MAN gesichert. Die Aktion kostet VW nach früheren Angaben 3,4 Milliarden Euro. Europas größter Autohersteller hatte den Schritt im August in Brüssel zur Fusionskontrolle angemeldet.
Den Unmut der EU-Kommission zog sich VW zu, als vorzeitig Personalpläne für den Aufsichtsrat des noch unabhängigen Unternehmens MAN bekannt wurden. Die Brüsseler Behörde teilte VW daraufhin mit, wegen „kartellrechtlicher Bedenken“ halte man die Wahl der drei VW-Vorstände nicht für angemessen. Daraufhin lenkten die Wolfsburger ein. dpa