Wenn es stimmt, dass an der Börse nicht Wertpapiere, sondern Meinungen gehandelt werden, könnte die Sache mit dem Rabauken Trump glimpflicher als befürchtet ausgehen. Denn die Aktienmärkte haben die Wahl des Populisten nach dem ersten Schock erstaunlich gefasst hingenommen. So, als wären die Anleger froh, dass endlich Gewissheit herrscht.
Der Börse und Trump wohnt eine problematische Charakterschwäche inne
Dennoch ist Vorsicht geboten. Der Börse und Trump wohnt eine problematische Charakterschwäche inne, neigen doch beide dazu, Wahrheiten zu verdrängen. Aktien-Philosoph André Kostolany schrieb einmal, die Börse reagiere gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere sei Psychologie. Wenn Trump, der derzeit softer wirkt, zu alter faktenleugnender Populisten-Lust zurückkehrt, kann das Aktienmärkten und Konzernen durchaus zusetzen.
Viele deutsche Unternehmen sind in hohem Maße abhängig vom US-Markt. Deshalb halten sich Manager wie Siemens-Chef Kaeser mit Kritik an Trump zurück. Dabei könnten einige heimische Firmen einen Schwenk in der US-Wirtschaftspolitik zu mehr Protektionismus ohne übermäßige Blessuren überleben. Denn