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Thailändische Maschine: Insolvenzverwalter von Walter Bau setzt Flugzeug in München fest

Thailändische Maschine

Insolvenzverwalter von Walter Bau setzt Flugzeug in München fest

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    Ein Flugzeug der Royal Thai Air Force ist am Flughafen München festgesetzt worden. Hintergrund ist eine Altforderung des inzwischen insolventen Konzerns Walter Bau.
    Ein Flugzeug der Royal Thai Air Force ist am Flughafen München festgesetzt worden. Hintergrund ist eine Altforderung des inzwischen insolventen Konzerns Walter Bau. Foto: dpa/lby

    Der Insolvenzverwalter des Augsburger Baukonzerns Walter Bau hat zur Eintreibung einer Altforderung am Münchner Flughafen ein thailändisches Flugzeug festgesetzt. Die Sicherstellung der Boeing 737 der Royal Thai Air Force, die regelmäßig vom thailändischen Kronprinzen Maha Vajiralongkorn gesteuert wird, sei bereits am Dienstagnachmittag erfolgt, teilte Insolvenzverwalter Werner Schneider in Neu-Ulm mit. Zuvor hatte das Kammergericht Berlin eine entsprechende Sicherungsvollstreckung verfügt.

    Forderung von mehr als 30 Millionen Euro

    "Wir versuchen im Insolvenzverfahren der Walter Bau AG seit vielen Jahren, eine berechtigte Forderung von mehr als 30 Millionen Euro durchzusetzen, und diese drastische Maßnahme ist quasi die Ultima Ratio", erläuterte Werner Schneider von der Neu-Ulmer Kanzlei Schneider, Geiwitz & Partner die ungewöhnlichen Aktion. Durch alle juristischen Instanzen habe er die Altforderung gebracht, und letztlich habe auch ein internationales Schiedsgericht diese Ansprüche rechtskräftig festgestellt.

    Maschine mit dem Pfandsiegel versehen

    Die thailändische Regierung habe aber immer wieder auf Zeit gespielt und nicht auf Forderungen reagiert, kritisierte Schneider. Auch die Einschaltung entsprechender Stellen der deutschen Regierung sei erfolglos geblieben. Die Suche nach der Maschine, die nun mit dem Pfandsiegel versehen auf dem Münchner Flughafen steht, sei sehr aufwendig gewesen und "sehr diskret" erfolgt.

    Der Grund der Forderung reicht den Angaben zufolge mehr als 20 Jahre zurück. Sie stehen im Zusammenhang mit dem Bau einer 26 Kilometer langen Mautautobahn zwischen Bangkok und dem Flughafen Don Muang, an dem das Bauunternehmen Dywidag, das 2001 mit Walter Bau fusionierte, beteiligt war. Der ehemals drittgrößte deutsche Baukonzern Walter Bau hatte Anfang Februar 2005 Insolvenz angemeldet. Große Teile des Konzerns wurden vom österreichischen Baukonzern Strabag übernommen. dapd/AZ

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