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Tesla unter der Lupe: Tödlicher Unfall: Opfer hatte sich über Tesla-Autopilot beschwert

Tesla unter der Lupe

Tödlicher Unfall: Opfer hatte sich über Tesla-Autopilot beschwert

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    Laut Tesla war bei dem tödlichen Unfall der Autopilot an.
    Laut Tesla war bei dem tödlichen Unfall der Autopilot an. Foto: Jens Kalaene/Illustration (dpa)

    Der Fahrer habe mehrere Kollisions-Warnungen erhalten, aber keine Maßnahmen ergriffen, erklärte das Unternehmen zugleich in einem Blogeintrag in der Nacht zum Samstag. Bei dem Unfall war am 23. März ein Tesla Model X auf einer Autobahn im Silicon Valley in der Nähe von Mountain View gegen einen Beton-Poller gefahren. Danach krachten zwei Fahrzeuge in das Auto. 

    Tesla betonte zudem, dass eine Barriere aus Metall-Fragmenten, die Fahrzeuge gerade in solchen Situationen vor dem Poller abbremsen soll, nach einem vorherigen Unfall noch nicht wieder aufgebaut und daher drastisch verkürzt war. "Wir haben in keinem anderen Crash Schäden solchen Ausmaßes bei einem Model X gesehen", bekräftigte Tesla. Die Fahrzeuge der Firma hatten stets sehr gut in Crashtests abgeschnitten.

    Tesla-Autopilot war auf Mindestabstand eingestellt

    Bei dem Model X sei der sogenannte adaptive Tempomat eingeschaltet gewesen, bei dem der Wagen automatisch den Abstand zum vorderen Fahrzeug hält, erklärte das Unternehmen. Dabei sei die Funktion auf die Mindestentfernung eingestellt gewesen. Der Fahrer habe mehrere visuelle und eine akustische Warnung bekommen - und etwa fünf Sekunden Zeit und 150 Meter Entfernung bis zum Aufprall gehabt. Seine Hände seien vor der Kollision sechs Sekunden lang nicht auf dem Lenkrad gewesen.

    Zugleich berichtete der Fernsehsender ABC in den vergangenen Tagen, der Fahrer habe sich nach Angaben der Familie mehrfach beschwert, das Autopilot-System habe in Richtung des Pollers gelenkt. Für den 38-jährigen Apple-Mitarbeiter war das der Arbeitsweg. Er sei mit der Beschwerde auch bei einem Tesla-Händler gewesen, "aber sie konnten es dort nicht nachvollziehen".

    Tesla beharrt auf Sicherheit des Autopilots

    Tesla hatte bereits in einem ersten Blogeintrag darauf hingewiesen, dass Teslas mit eingeschalteter Autopilot-Software die Unfallstelle insgesamt 85 000 Mal und allein seit Jahresbeginn rund 20 000 Mal ohne Zwischenfälle passiert hätten. "Der Tesla-Autopilot verhindert nicht alle Unfälle - ein solcher Standard wäre unmöglich - aber senkt ihre Wahrscheinlichkeit stark", betonte das Unternehmen jetzt. Mit dem Autopilot-System sei das Risiko, in einen tödlichen Unfall zu kommen, 3,7 Mal geringer.

    Der Crash wird auch von den Elite-Unfallermittlern der US-Behörde NTSB untersucht. Sie treten meist bei Flugzeugabstürzen in Aktion - oder bei Unfällen, aus denen grundsätzliche Lehren gezogen werden könnten. Im aktuellen Fall soll unter anderem der Brand nach dem Unfall untersucht werden - sowie Schritte, um ein beschädigtes Elektroauto sicher abzutransportieren. (dpa)

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