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Technik: Waschmaschine und Kühlschrank mit dem Smartphone steuern

Technik

Waschmaschine und Kühlschrank mit dem Smartphone steuern

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    Das neue System von Bosch, "Home Connect", wird von heute an auf der IFA in Berlin vorgestellt.
    Das neue System von Bosch, "Home Connect", wird von heute an auf der IFA in Berlin vorgestellt. Foto: Rainer Jensen/Archiv (dpa)

    Es sind die kleinen Dinge, die manchmal am meisten nerven können, sagt Marcelo Hiering. Wenn man in den Keller geht, um die Wäsche aus der Maschine zu holen – und dann wieder nach oben stapft, weil sie doch erst in zehn Minuten fertig ist. Wenn man beim Einkaufen die Milch vergessen hat, weil man sich doch sicher war, dass noch eine im Kühlschrank ist. „Das ist einfach ärgerlich“, sagt Marketingmann Hiering. Dann zieht er das Smartphone aus der Tasche, öffnet eine App und zeigt auf eine Aufnahme, die den Kühlschrank von innen zeigt – ganz ohne Milch. „Das sind Dinge, die den Alltag leichter machen“, sagt der Bosch-Mitarbeiter.

    Der Siemens-Backofen lässt sich mit dem Smartphone steuern

    „Home Connect“ heißt das System, das Bosch von heute an auf der Technikmesse IFA in Berlin vorstellt: Ein Zuhause, das sich vernetzt und das über Smartphone oder Tablet gesteuert werden kann. Und damit befindet sich der Hausgeräte-Hersteller in guter Gesellschaft. Bei Miele kann der moderne Mensch die Waschmaschine von unterwegs aus starten – damit sie dann gewaschen ist, wenn man zu Hause ankommt. Der Siemens-Backofen lässt sich auch vom Büro aus aufheizen, damit der vorbereitete Auflauf dann fertig ist, wenn die Familie sich zu Hause zum Abendessen versammelt. Und bei Samsung warnt das Smartphone gar, wenn die Haustür geöffnet wird, während man abwesend ist.

    Schon seit Jahren träumt man auf der IFA vom „smart Home“. Von dem, was auf der Messe vorgestellt wurde, ist nur wenig beim Kunden gelandet. „Jetzt sind wir bei der Technik einen wichtigen Schritt weiter“, sagt Bosch-Marketingexperte Hiering. Und der Branchenverband gfu betont, dass es inzwischen 50 Millionen Geräte gebe, die sich miteinander vernetzen lassen.

    Auf der IFA sieht das wie folgt aus: Der Fernseher greift dann auf das Tablet zu, die Hifi-Anlage spielt die Lieblingsmusik, sobald das Licht gedimmt wird und der Wecker kommuniziert mit der Kaffeemaschine. Das Smartphone soll dabei die Rolle als Steuerungszentrale im Haus übernehmen. „Die Menschen gewöhnen sich daran, ihr Leben über Smartphones und Tablets zu organisieren“, sagt Miele-Chef Reinhard Zinkann. Doch die Frage ist, welchen Preis sie bereit sind, dafür zu bezahlen. 1600 Euro für einen Kaffeevollautomaten, der sich per App steuern lässt und Eigenkreationen des Nutzers abspeichert? Das ist viel Geld.

    Mithilfe einer Vernetzung kann das Zuhause programmiert werden

    Vor allem aber fehlt der Branche ein einheitlicher Standard, mit dem sich sämtliche Geräte steuern lassen. Für Zinkann ist es die Schlüsselfrage: „Wie können wir verschiedene Geräte verschiedener Hersteller miteinander verbinden?“ Bislang sind nur die Systeme von Bosch und Siemens kompatibel. Das wundert kaum, da beide über das Gemeinschaftsunternehmen BSH Hausgeräte produzieren. Die Hersteller aber müssen sich auf mächtige Konkurrenz einstellen. Auch Apple und Google arbeiten an Plattformen für die Heimvernetzung.

    In den Augen von Martin Vesper ist das ohnehin nicht der richtige Weg. „Sie werden keine Plattform finden, mit der sie alle Geräte einstellen können. Das wäre viel zu kompliziert.“ Seine Firma Digitalstrom geht einen anderen Weg der Vernetzung. Sie bietet Lüsterklemmen an, ausgestattet mit einem schaltbaren Chip. Diese vernetzen sämtliche Geräte im Haushalt über die Stromleitung.

    Dann kann der Kunde über das Handy sein Zuhause programmieren: Dass die Musik angeht, wenn man das Bad betritt, dass sich die Jalousien schließen, sobald man fernsieht, dass überall das Licht erlischt, sobald man das Haus verlässt. Das ist nicht nur als technische Spielerei gedacht, sagt Vester: Rollstuhlfahrer profitierten von der Steuerung ebenso wie Besitzer, die ihr Haus sicherer machen wollen. Doch auch dieses Vergnügen ist nicht ganz billig. Etwa 3500 Euro kostet es, eine Vier-Zimmer-Wohnung umrüsten zu lassen.

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