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Technik: Arbeiten Mensch und Roboter schon bald Hand in Hand?

Technik

Arbeiten Mensch und Roboter schon bald Hand in Hand?

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    Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Hannover Messe mit dem Roboter "YuMi" am Stand der ABB AG.
    Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Hannover Messe mit dem Roboter "YuMi" am Stand der ABB AG. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Ein perfektes Weißbier einzuschenken, das ist eine Kunst, wie man in Bayern weiß. Dem Roboter auf der Hannover Messe gelingt es mühelos. Er greift sich ein

    Roboter und Menschen könnten bald näher zusammenrücken

    Das Weißbier-Einschenken ist eine Illustration mit Augenzwinkern. Sie zeigt aber, dass Mensch und Roboter in Zukunft Hand in Hand zusammenarbeiten können. Bisher trennen aus Sicherheitsgründen hohe Schutzzäune Menschen und Maschine – zum Beispiel in Autofabriken. Dass die Zäune fallen können, zeigt Kuka bis Freitag auf der Hannover Messe – der weltgrößten Industrieschau: Das Modell, das selbst Bier einschenken kann, trägt den Namen LBR iiwa. LBR steht für Leichtbauroboter. Das Kürzel „iiwa“ für „intelligent industrial work assistant“ – also den intelligenten Industrie-Helfer.

    Möglich wird die Zusammenarbeit zwischen Roboter und Mensch dank immer besserer Sensoren. Der LBR iiwa beispielsweise reagiert empfindlich auf Berührungen. Stößt man gegen ihn, hält er sofort an und kann keine Verletzungen zufügen. Verdrängt der Roboter da nicht bald den Menschen? Kuka-Chef Till Reuter geht vom Gegenteil aus: „Der Roboter entlastet den Menschen“, sagt er in Hannover. „Dieser übernimmt dann die höherwertigen, besseren Aufgaben.“

    Roboter sollen Menschen in Zukunft entlasten

    Aus Sicht von Kuka gibt es viele Anwendungen: Auf einen fahrbaren Wagen montiert, greift sich der Roboter Schrauben aus dem Lager und bringt sie dem Arbeiter an die Werkbank. Und für die Firma BSH Hausgeräte soll der LBR iiwa bald selbst Schrauben in neue Spülmaschinen drehen.

    Die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine gilt als großes Zukunftsthema. Auch andere Unternehmen springen auf. Der Schweizer ABB-Konzern hat ebenfalls einen kollaborativen Roboter entwickelt – mit zwei Armen. Yu-Mi heißt die Maschine. Sie sieht so fast menschenähnlich aus und kann ein halbes Kilo heben. Nur dass der „Körper“ von Yu-Mi aus Magnesium besteht und die „Haut“ aus weichem Kunststoff. Sicherheit hat auch hier Priorität. Denkbar sei, dass Yu-Mi zum Beispiel in der Fertigung von Handys eingesetzt wird. „Aber wer weiß, welche Applikationen die Zukunft noch bringt“, sagt ein Mitarbeiter am ABB-Stand.

    Vielseitige Einsatzmöglichkeiten für Roboter

    In die Zukunft denken bereits die Ingenieure des Unternehmens Schunk und des Fraunhofer-Instituts. Ihr Serviceroboter „Care-O-bot 4“ rollt durch den Raum, überreicht Rosen, spielt mit Bällen. Er könnte Wäsche in einen Korb legen und hat im Probebetrieb in einem Altenheim assistiert. Kameras machen es möglich. Ein Display am Kopf mit Knopfaugen zeigt die „Stimmung“ des Geräts an – zum Beispiel den Ladezustand des Akkus –, mit seinen Armen kann er gestikulieren wie ein Mensch. Ein Roboter mit Manieren, der aber als Roboter erkennbar bleibt und nicht 1:1 wie ein Mensch aussieht.

    Noch dient der „Care-O-bot“ vor allem Forschungszwecken. Aber, wie gesagt, wer weiß, was die Zukunft bringt.

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