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Tarifverhandlungen: Streik bei Amazon dauert an: Verdi gibt sich "unberechenbar"

Tarifverhandlungen

Streik bei Amazon dauert an: Verdi gibt sich "unberechenbar"

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    Ein Mitarbeiter vor dem Tor bei Amazon in Graben: Er und hunderte weitere sind einem Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt und haben im Weihnachtsgeschäft die Arbeit niedergelegt.
    Ein Mitarbeiter vor dem Tor bei Amazon in Graben: Er und hunderte weitere sind einem Aufruf der Gewerkschaft Verdi gefolgt und haben im Weihnachtsgeschäft die Arbeit niedergelegt. Foto: Axel Hechelmann

    Beim Versandriesen Amazon wird am Freitag bereits den fünften Tag in Folge gestreikt. Die Gewerkschaft Verdi rief Mitarbeiter in Logistikzentren in Hessen, Sachsen, Bayern und Nordrhein-Westfalen dazu auf, mit Beginn der Frühschicht am Freitagmorgen die Arbeit niederzulegen. "Wir müssen den Druck auf

    In Graben soll bei Amazon bis Heiligabend gestreikt werden

    Die Streiks in Rheinberg, Werne (beide NRW), Leipzig (Sachsen) und Bad Hersfeld (Hessen) sollen bis einschließlich Samstag fortgesetzt werden, im bayrischen Graben soll sogar bis Heiligabend gestreikt werden.  Streik bei Amazon bis Heiligabend - "wir liefern zuverlässig"

    Ursprünglich sollte der Ausstand nur drei Tage dauern. Aber Verdi setzt auf Konfrontation: "Wir sind unberechenbar geworden", sagte Rupprecht. Er schloss nicht aus, dass es auch nach dem Streikende am Samstag weitere Proteste geben könnte. "Da sollte man mit rechnen."

    Verdi will bei Amazon eine Tarifvertrag zu Einzelhandels-Konditionen durchsetzen

    Auch in Leipzig wird eine Fortsetzung zumindest nicht ausgeschlossen. Im Laufe des Tages solle entschieden werden, ob der Ausstand auch noch über den Samstag hinaus weitergeführt werde, sagte Verdi- Sprecher Thomas Schneider. "Die Mitarbeiter sind erbost, dass Amazon den Streik kleinredet. Schon deshalb werden wir nicht nachlassen."

    Die Gewerkschaft will bei Amazon einen Tarifvertrag zu den Konditionen des Einzelhandels durchsetzen. Amazon lehnt das strikt ab. Der US-Konzern sieht sich selbst als Logistiker. Die Bezahlung der Mitarbeiter in den neun deutschen Versandlagern liege am oberen Ende dessen, was in der Logistik-Branche üblich sei. Eine Einigung ist nicht in Sicht - Verdi ruft schon seit 2013 immer wieder zu Ausständen auf.

    Der neue Streik läuft seit Montag. Am Donnerstag beteiligten sich nach Verdi-Angaben deutschlandweit mehr als 2400 Beschäftigte. Das Unternehmen sprach dagegen von "weniger als 2000" Streikenden. Amazon sieht keine Auswirkungen auf Lieferungen im Weihnachtsgeschäft. dpa

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