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Tarifstreit bei der Bahn: Lokführergesellschaft GDL bereitet Urabstimmung vor

Tarifstreit bei der Bahn

Lokführergesellschaft GDL bereitet Urabstimmung vor

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    Die Lokführergesellschaft GDL verhandelt für etwa 20 000 Lokführer der Deutschen Bahn.
    Die Lokführergesellschaft GDL verhandelt für etwa 20 000 Lokführer der Deutschen Bahn. Foto:  Arno Burgi/Archiv (dpa)

    Die Lokführergesellschaft GDL will angeblich vorerst auf Streiks verzichten. Grund dafür ist die Vorbereitung einer Urabstimmung. Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung unter Berufung auf Gewerkschaftskreise berichtete, könnten Bahnkunden davon ausgehen, dass es knapp drei Wochen lang keine neuen Warnstreiks der GDL geben werde. Nach dieser "Schonfrist" stehe dann jedoch ein längerer Arbeitskampf mit schweren Störungen im Zugverkehr bevor.

    Noch in dieser Woche soll es zu einer Urabstimmung kommen

    Die GDL will dem Bericht zufolge gegen Ende dieser Woche den Weg für eine Urabstimmung frei machen. Bis dahin würden die Gremien der Gewerkschaft tagen. Bis Donnerstag wolle sich die GDL mit Stellungnahmen zurückhalten. Während der rund 14 Tage dauernden Urabstimmung wolle die GDL dann auf weitere Protestaktionen verzichten. Am Samstag hatte ein dreistündiger Warnstreik von Lokführern und Zugbegleitern den Bahnverkehr in Deutschland weitgehend lahmgelegt. Rund tausend Züge waren betroffen, bis zum Nachmittag kam es zu Verspätungen im Bahnverkehr.

    GDL

    : "Die Verantwortung trägt allein die Deutsche Bahn"

    „Die Verantwortung für die Arbeitskämpfe trägt alleine die Deutsche Bahn“, lässt sich der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky in einer Pressemitteilung zitieren. „Mit ihrer Weigerung über unsere Forderungen zu verhandeln, verärgert sie mutwillig die Reisenden und brüskiert die eigene Belegschaft. Aber so ist das eben, wenn ein Arbeitgeber seine Hausgewerkschaft zum Jagen tragen will – und dann feststellt, dass sie nur 21 Prozent hat“, so Weselsky weiter.

    Die Forderung: Fünf Prozent mehr Gehalt bei einer Verkürzung der Arbeitszeit

    Die GDL fordert von der Bahn fünf Prozent mehr Lohn und eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit um zwei auf 37 Stunden. In dem Tarifkonflikt geht es aber nicht nur um höhere Löhne, sondern vor allem um einen Machtkampf zwischen GDL und der konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Die GDL ist Mitglied im Beamtenbund, die EVG gehört zum Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Sie streiten darum, wer für welche Mitarbeitergruppe die Verhandlungen führen darf. AZ/ck/ts

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