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Tarifstreit: GDL spricht von "Durchbruch" bei Bahn-Tarifverhandlungen

Tarifstreit

GDL spricht von "Durchbruch" bei Bahn-Tarifverhandlungen

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    Es soll einen Durchbruch gegeben haben: Die Deutsche Bahn und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben bei ihren Tarifverhandlungen offenbar große Fortschritte erzielt.
    Es soll einen Durchbruch gegeben haben: Die Deutsche Bahn und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben bei ihren Tarifverhandlungen offenbar große Fortschritte erzielt. Foto: Arno Burgi/Archiv (dpa)

    Bahn-Kunden können sich freuen: Bei den Tarifverhandlungen zwischen GDL und der Deutschen Bahn soll es zu erheblichen Fortschritten gekommen sein. Claus Weselsky, der Chef der Lokführergesellschaft, sprach nach einer Verhandlungsrunde in Berlin sogar von einem "Durchbruch". Für das Jahr 2014 wurde nach Angaben beider Seiten eine Einigung erzielt.

    Alle GDL-Mitglieder erhalten demnach 510 Euro als Einmalzahlung für die Monate Juli bis Dezember. Von Januar an soll ein Abschluss für die Zeit ab 2015 verhandelt werden. Die GDL hatte in dem Tarifkonflikt mehrfach gestreikt.

    GDL und EVG erhalten von der Bahn dasselbe Angebot

    Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber sprach von einem guten Tag für Kunden und Mitarbeiter. "Wir können einigermaßen beruhigt in das neue Jahr gehen", sagte Weber, der sich sehr zufrieden zeigte. Die Bahn hatte ihr Angebot der Einmalzahlung erhöht. Es hatte vorher bei 390 Euro gelegen. Die mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) konkurrierende Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) erhalte das gleiche Angebot, kündigte Weber an.

    Im Gegenzug dringt die GDL nicht mehr auf zwei Stunden weniger Wochenarbeitszeit, sondern verlangt nur noch eine Stunde weniger, was in eine 38-Stunden-Woche münden würde, wie Weselsky sagte. Er sagte, die Bahn habe jegliche Bedingungen für Tarifverhandlungen fallen gelassen und mit der Einmalzahlung erstmals einen Abschluss für alle GDL-Mitglieder vereinbart. Weber sagte, die GDL habe das Interesse der Bahn anerkannt, innerhalb einer Berufsgruppe mit EVG und GDL keine konkurrierenden Tarifverträge zu vereinbaren. "Dieses Klar-Reden war wichtig."

    Tarifverhandlungen: Keine Streiks bis in den Januar

    Vor den Gesprächen hatte Weselsky eine Zäsur in dem monatelangen Tarifkonflikt angekündigt. Komme man nicht zu Verhandlungen für alle GDL-Mitglieder, werde es nach dem 11. Januar "massive Arbeitskämpfe" geben, hatte Weselsky vor Verhandlungsbeginn gesagt. Bis dahin gelte eine Streik- und Verhandlungspause. Die GDL hatte unter anderem fünf Prozent mehr Geld für die Beschäftigten gefordert.

    Die konkurrierende Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG hatte erklärt, bis in den Januar hinein auf Streiks bei der Deutschen Bahn zu verzichten.

    Im Tarifkonflikt geht es im Wesentlichen um die Frage, ob die Lokführergewerkschaft auch für andere Berufsgruppen wie Zugbegleiter oder Bordgastronomen verhandeln darf, die bei ihr Mitglied sind. Für diese Gruppen verhandelt bislang die konkurrierende Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG. Die Bahn wiederum will Tarifkonkurrenz innerhalb des Unternehmens vermeiden. 

    Bahn-Personalvorstand Weber hatte vor dem Treffen gesagt, er habe schon zehn oder elf Angebote vorgelegt. Darüber müsse endlich geredet werden. Für ihn sei die Frage vom Tisch, für welche Berufsgruppen überhaupt verhandelt werde.  dpa

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