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Tarifstreit: Die Metaller streiken

Tarifstreit

Die Metaller streiken

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    Die Metaller streiken
    Die Metaller streiken

    Berlin Im Tarifkonflikt der deutschen Schlüsselindustrie Metall und Elektro kommt es am Wochenende zu ersten Warnstreiks in den westdeutschen Ländern. In der Nacht zu Sonntag hat die IG

    Die Gewerkschaft will mit den Aktionen ihren Forderungen im Tarifkonflikt für rund 3,6 Millionen Beschäftigte Nachdruck verleihen. Die IG Metall verlangt in einem Paket 6,5 Prozent mehr Geld sowie die unbefristete Übernahme aller Ausgebildeten und mehr Mitsprache beim Einsatz von Leiharbeitern. Die Arbeitgeber bieten bislang drei Prozent mehr Geld. IG-Metall-Chef Berthold Huber sagte der Bild, das Angebot der Arbeitgeber sei eine Provokation. „Gibt es im Mai keine Lösung, wird es Arbeitskämpfe geben. Die Bänder der Republik werden dann zeitweise stillstehen.“ Huber begründete die Lohnforderung mit den Bilanzgewinnen der Großkonzerne. „Wer 26 Milliarden Euro an seine Anteilseigner ausschüttet, hat auch genug Geld, um ordentliche Entgelterhöhungen für seine Beschäftigten zu finanzieren.“

    Verhandelt wird wieder am 8. Mai in Baden-Württemberg

    Dagegen kritisierte Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser: „Die Warnstreiks dienen lediglich der IG Metall dazu, die eigenen Reihen zu schließen.“ Er verteidigte das Angebot der Arbeitgeber über 3,0 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 14 Monaten. „Damit sind wir an den oberen Rand des wirtschaftlich begründbaren Rahmens gegangen.“ Es schöpfe den Verteilungsspielraum, den die Gewerkschaften aus der Inflation und dem Produktivitätszuwachs der Gesamtwirtschaft berechneten, voll aus und bedeute eine Reallohnsteigerung für die Beschäftigten.

    Die nächste Verhandlungsrunde beginnt am 8.Mai im baden-württembergischen Sindelfingen. In Ostdeutschland war die Friedenspflicht bereits früher abgelaufen, dort gab es schon Arbeitsniederlegungen. In der Metall- und Elektroindustrie im Osten gibt es aber weitaus weniger Beschäftigte als im Westen.

    Parallel zur Metall-Tarifrunde gingen am Freitag in dritter Runde die Tarifverhandlungen über Zuschläge für mindestens 240000 Leiharbeiter in der Metall- und Elektroindustrie weiter. Die IG Metall will damit eine Angleichung an die Entgelte der Stammbelegschaften erreichen und den Abbau von Stammarbeitsplätzen verhindern. Die Verhandlungen führten zu keiner Einigung. Man verständigte sich lediglich auf die Einrichtung einer technischen Kommission, die den nächsten Verhandlungstermin vorbereiten soll. (dpa)

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