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Tarifkonflikt: Nach 24-Stunden-Warnstreiks: Metaller steuern auf Verhandlungen zu

Tarifkonflikt

Nach 24-Stunden-Warnstreiks: Metaller steuern auf Verhandlungen zu

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    Seit Mittwoch beteiligten sich laut IG Metall bundesweit rund 500.000 Beschäftigte an Warnstreiks.
    Seit Mittwoch beteiligten sich laut IG Metall bundesweit rund 500.000 Beschäftigte an Warnstreiks. Foto: Maurizio Gambarini, dpa

    Der festgefahrene Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie steuert auf eine neue und entscheidende Verhandlungsrunde an diesem Montag im Südwesten zu. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus Arbeitgeberkreisen. Vorsorglich wurde dafür bereits die Stuttgarter Liederhalle als Verhandlungslokal reserviert. Eine offizielle Bestätigung, dass es am Montag zur sechsten Verhandlungsrunde kommt, gab es zunächst nicht.

    IG Metall hat schon oft Tarifeinigung geschafft

    Die Metaller in Baden-Württemberg haben schon oft eine Tarifeinigung geschafft, die dann als "Pilotabschluss" von allen anderen Bezirken übernommen wurde. Damit würde in Stuttgart faktisch für alle 3,9 Millionen Beschäftigten der deutschen Schlüsselindustrie verhandelt. Zuletzt hatten die Tarifparteien Ende Januar in Stuttgart einen Anlauf zur Einigung unternommen, die Gespräche dann aber ohne Ergebnis abgebrochen.

    Für den Abbruch hatten sich beide Seiten gegenseitig verantwortlich gemacht. Die Arbeitgeberseite hatte nach eigenen Angaben ein Entgeltangebot im Volumen von 6,8 Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten angeboten. IG-Metall-Chef Hofmann hatte bemängelt, dass davon nur ein kleiner Teil dauerhaft in die Lohntabellen einfließen sollte und nicht einmal die Inflation ausgleiche.

    IG Metall verlangte sechs Prozent mehr Gehalt

    Die Gewerkschaft verlangte ursprünglich sechs Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 12 Monaten und Möglichkeiten zur Reduzierung der Arbeitszeit auf 28 Wochenstunden. Bestimmte Gruppen wie Schichtarbeiter, pflegende Angehörige oder Eltern junger Kinder sollten einen Teil-Ausgleich für entgangenen Lohn erhalten, was die Arbeitgeber bislang strikt abgelehnt haben. Kompromisse müssen auch noch beim Arbeitsvolumen gefunden werden, das nach Maßgabe der Arbeitgeber in der aktuellen Hochkonjunktur trotz möglicher Arbeitszeitverkürzungen nicht schrumpfen soll.

    Seit Mittwoch beteiligten sich laut IG Metall bundesweit rund 500.000 Beschäftigte aus knapp 280 Betrieben an ganztägigen Warnstreiks. Der IG-Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann hatte bereits am Freitag erklärt, dass die Verhandlungen am Montag fortgesetzt werden könnten, wenn die Arbeitgeber bereit seien, "eine deutliche Schippe draufzulegen". (dpa)

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