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Tarifkonflikt: Die Bahn hofft auf Weihnachtsfrieden

Tarifkonflikt

Die Bahn hofft auf Weihnachtsfrieden

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    Auch bei den jüngsten Gesprächen konnten sich Deutsche Bahn, EVG und GDL nicht einigen. Die Bahn hält ein Ende des Tarifstreits vor Weihnachten dennoch für möglich.
    Auch bei den jüngsten Gesprächen konnten sich Deutsche Bahn, EVG und GDL nicht einigen. Die Bahn hält ein Ende des Tarifstreits vor Weihnachten dennoch für möglich. Foto: Bernd von Jutrczenka (dpa)

    Im festgefahrenen Tarifstreit bei der Deutschen Bahn haben getrennte Verhandlungen mit den zerstrittenen Gewerkschaften am Freitag zunächst keine Annäherung gebracht. Mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verständigte sich der Konzern zunächst lediglich auf ein weiteres Treffen am 12. Dezember. Am Nachmittag kam die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) an die Reihe. Deren Chef Claus Weselsky nannte ein neues Angebot der Bahn zum Auftakt ernüchternd. Aus dem Verhandlungssaal drang zunächst nichts nach außen. Die drei Tarifparteien hatten sich nicht auf eine Basis für gemeinsame Verhandlungen einigen können.

    EVG ist mit dem Angebot der Bahn unzufrieden

    „Wir sprechen weiter. Das ist die richtige und gute Nachricht“, bilanzierte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber das knapp einstündige Treffen mit Vertretern der EVG. Über Inhalte wurde nicht gesprochen. Die EVG schloss Streiks ihrer Mitglieder bis zum 3. Dezember aus. Dann werde die Tarifkommission der Gewerkschaft das Angebot der Bahn bewerten. Das Unternehmen hatte der EVG ein Angebot auf gut 600 Seiten unterbreitet. Es ist so umfangreich, weil die Bahn die GDL und die EVG unter einen Hut bringen muss. Beide wollen für Beschäftigte in ein- und denselben Berufsgruppen verhandeln, die Bahn will aber unterschiedliche Regelungen verhindern. So hat sie der EVG ein Angebot auch für die bei ihr organisierten Lokführer gemacht, der GDL auch Vorschläge für diejenigen Zugbegleiter, die sie vertritt.

    Die EVG fordert in der laufenden Tarifrunde sechs Prozent mehr Lohn, pro Monat aber mindestens 150 Euro mehr. „Anstelle des monatlichen Mindestbetrags wurde uns eine Einmalzahlung angeboten“, kritisierte Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba. Das sei für die EVG völlig inakzeptabel.

    Deutsche Bahn hält Einigung vor Weihnachten für möglich

    GDL-Chef Weselsky ging skeptisch in sein Treffen mit Weber. Es sehe danach aus, dass die Bahn nur ein zusätzliches Angebot für die Zugbegleiter gemacht habe, sagte Weselsky vor Verhandlungsbeginn. Es fehlten Angebote für die ebenfalls von der GDL vertretenen Bordgastronomen, Lokrangierführer, Disponenten und Instruktoren.

    Bahn-Manager Weber hält eine Einigung des Tarifkonflikts vor Weihnachten dennoch weiterhin für möglich: „Die Basis dafür ist unverändert gegeben.“ DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben warnte vor neuen Ausständen und bezifferte die Schadensrechnung nach mehreren Streiktagen allein für die Wirtschaft auf mehr als eine halbe Milliarde Euro. In der Vorweihnachtszeit wären Streiks „besonders bitter“, sagte er der Bild. (dpa)

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