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Streiks: Keine Lokführer-Streiks bis 2. November

Streiks

Keine Lokführer-Streiks bis 2. November

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    Entspannung an der Streikfront: Bei der Lufthansa kommt wieder Bewegung in den Tarifkonflikt der Piloten. Und die Lokführer verlängern ihre Streikpause.
    Entspannung an der Streikfront: Bei der Lufthansa kommt wieder Bewegung in den Tarifkonflikt der Piloten. Und die Lokführer verlängern ihre Streikpause. Foto: Julian Stratenschulte (dpa)

    Lufthansa-Passagiere können hoffen: Nach acht Streikwellen der Piloten wollen sich die Tarifparteien wieder an einen Tisch setzen. Nach Angaben der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) wurden bereits Termine vereinbart. Wann und wo sich Vertreter von Lufthansa und der Gewerkschaft treffen wollen, sagte der VC-Sprecher am Freitag nicht. Auch im Tarifkonflikt der Bahn herrscht vorerst Ruhe an der Streikfront.

    Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will bis 2. November nicht streiken. Dennoch ist der Graben zwischen

    Wieder Gespräche zwischen Pilotengewerkschaft und Lufthansa

    Die Lufthansa hatte nach Angaben eines Unternehmenssprechers die Pilotengewerkschaft während der achten Streikwelle Anfang der Woche eingeladen, über offene Themen zu diskutieren. VC habe Gespräche über den Vergütungstarifvertrag der Piloten vorgeschlagen. "Wir begrüßen das", sagte der Lufthansa-Sprecher.

    Der aktuelle Konflikt dreht sich um den Vorruhestand der Flugkapitäne. "Entscheidend ist aber, dass wir überhaupt wieder ins Gespräch kommen, egal über welches Thema", sagte der VC-Sprecher. Man bleibe streikbereit, hoffe aber auf konstruktive Gespräche. Insgesamt gebe es derzeit 15 Baustellen.

    Im Konflikt um die Übergangsversorgung der Piloten mussten Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings seit April insgesamt rund 5900 Flüge wegen Streiks der Flugkapitäne streichen. Davon waren nach Angaben der Fluggesellschaft etwa 660 000 Passagiere betroffen. 

    Weselsky: Für GDL gilt Prinzip der Tarifpluralität

    Die Lokführer-Gewerkschaft hatte nach dem jüngsten zweitägigen Ausstand am vorigen Wochenende zunächst eine siebentägige Streikpause angekündigt. Diese wurde nun bis Ende kommender Woche verlängert. GDL-Chef Claus Weselsky sagte, für die GDL gelte das Prinzip der Tarifpluralität: "Jede Gewerkschaft kann für ihre Mitglieder Forderungen aufstellen und sie, sofern sie mitgliederstark, tarifmächtig und solidarisch untereinander ist, auch durchsetzen." 

    Deshalb sei die GDL auch nicht bereit, auf die Vorschläge der Bahn und der konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) einzugehen, wonach jeweils die Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern die Federführung bei Tarifverhandlungen für die einzelnen Berufsgruppen haben soll.

    Mehrheit der Deutschen kein Verständnis für Streiks

    Die Bahn nannte die Darstellung der GDL, der Konzern wolle Grundrechte von Arbeitnehmern infrage stellen, "absurd und nicht nachzuvollziehen". Eine Bahnsprecherin sagte: "Wir wollen endlich inhaltliche Verhandlungen über die Ansprüche der Arbeitnehmer führen, aber die GDL kommt nicht, weil sie unter konstruierten Vorwänden Organisationspolitik betreibt, selbst wenn dafür die Verfassung herhalten soll." Das Unternehmen wolle unfaire und widersprüchliche Löhne und Arbeitszeitregelungen für dieselbe Berufsgruppe vermeiden. 

    Der DGB-Vorsitzende Rainer Hoffmann nannte das Verhalten der GDL unsolidarisch. Er appellierte im Bayerischen Rundfunk an Weselsky, sich wieder mit der EVG an den Verhandlungstisch zu setzen. Eine Aufspaltung nutze nur den Arbeitgebern, sagte Hoffmann.

    Die Mehrheit der Bundesbürger hat laut ZDF-Politbarometer kein Verständnis für die Streiks. Demnach sind 57 Prozent mit den Streiks der Lokführer und 72 Prozent mit den Arbeitsniederlegungen der Piloten nicht einverstanden. dpa/AZ

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