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Steuer-Affäre: Rücktritt: Hoeneß legt Mandat bei Allianz nieder

Steuer-Affäre

Rücktritt: Hoeneß legt Mandat bei Allianz nieder

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    Uli Hoeneß zieht erste Konsequenzen aus seiner Steueraffäre. Er tritt als Aufsichtsratsmitglied der Allianz zurück. Beim FC Bayern will er aber bleiben.
    Uli Hoeneß zieht erste Konsequenzen aus seiner Steueraffäre. Er tritt als Aufsichtsratsmitglied der Allianz zurück. Beim FC Bayern will er aber bleiben. Foto: Andreas Gebert (dpa)

    Uli Hoeneß zieht erste Konsequenzen aus seiner Steueraffäre. Hoeneß legt sein Aufsichtsratsmandat bei der Allianz-Tochter ABV zum 30. November nieder. „Herr Hoeneß hat dem Vorstandsvorsitzenden der Allianz Deutschland AG (ADAG), Markus Rieß, mit Wirkung zum 30. November die Niederlegung seines Aufsichtsratsmandats erklärt“, sagte ein ADAG-Sprecher gegenüber Focus Online.

    Kein Rücktritt beim FC Bayern

    Es handle sich um „eine persönliche Entscheidung von Herrn Hoeneß“, betont die Allianz. Man danke ihm „für seine langjährige Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied“, so der Sprecher.

    Beim FC Bayern sieht Uli Hoeneß aber keinen Grund zurückzutreten.

    Der Aufsichtsrat der FC Bayern AG

    Karl Hopfner: Vorsitzender es Aufsichtsrats, Mitglied des Präsidialausschusses und Präsdient FC Bayern München eV

    Herbert Hainer: stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtstrats, Mitglied des Präsidialausschusses und Vorstandsvorsitzender der Adidas AG

    Rupert Stadler: Stellvertretender Vorsitzender, Mitglied des Präsidialausschusses und Vorstandsvorsitzender der Audi AG

    Markus Riess: stellvertretender Vorsitzender, Mitglied des Präsidialausschusses und Vorstandsvorsitzender Allianz Deutschland AG

    Timotheus Höttges: Mitglied und Vorstandsvorsitzender Deutschen Telekom AG

    Rudolf Schels: Mitglied und 1. Vizepräsident FC Bayern München eV

    Edmund Stoiber: Mitglied, Bayerischer Ministerpräsident a.D. und Ehrenvorsitzender der CSU

    Theodor Weimer: Mitglied, Sprecher Vorstand UniCredit Bank AG

    Martin Winterkorn: Mitglied, Vorstandsvorsitzender Volkswagen AG und Porsche Automobil Holding SE

    Dieser Schritt sei erst „vor ein paar Tagen“ erfolgt. In der ABV hat die Allianz Deutschland AG, der deutsche Arm der Allianz-Gruppe, ihren gesamten Inlands-Vertrieb bis hin zu den einzelnen Vertretern vor Ort organisiert. Hoeneß gehört dem ABV-Kontrollgremium seit 2006 an und war erst im April 2013, kurz vor Bekanntwerden seiner Steueraffäre, bis 2018 in diesem Amt bestätigt worden.

    Rücktritt von Hoeneß freiwillig?

    Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass der Bayern-Manager nicht ganz freiwillig ging, berichtet Focus Online. Vor allem Rieß sei angeblich daran gelegen, dass Hoeneß das Aufsichtsratsmandat aufgebe, heiße es in Allianz-Kreisen. Dem mächtigen Deutschland-Chef werden Ambitionen auf die Nachfolge von Konzernboss Michael Diekmann nachgesagt. Eine zu große Nähe zum Präsidenten des FC Bayern könne seiner Kandidatur schaden, sagen angeblich Eingeweihte.

    FC Bayern steht hinter Uli Hoeneß

    Das Landgericht München hatte am Montag die Anklage gegen Hoeneß wegen Steuerhinterziehung zugelassen. Daraufhin war er von mehreren Außenstehenden aufgefordert worden, auch sein Amt als Aufsichtsratschef der ausgegliederten FC-Bayern-Profi-AG niederzulegen. Das hat Hoeneß bisher nicht getan. Der Verein hatte ein Gutachten vorgelegt, wonach Hoeneß im Amt bleiben könne. Auch die restlichen Aufsichtsratsmitglieder hatten sich hinter Hoeneß gestellt und erklärt, dass dieser sein Amt "weiter ausüben" solle.

    Anti-Korruptions-Organisation legt ihm Amtsverzicht nah

    Die Anti-Korruptions-Organisation Transparency International Deutschland hatte sich für einen vorläufigen Amtsverzicht von Hoeneß ausgesprochen, der zugleich Präsident des eingetragenen Vereins FC Bayern ist. Er solle seine Funktion erst einmal ruhen lassen, sagte die Vorsitzende Edda Müller.

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