Wegen der Verletzung von Betriebsratsrechten will die Gewerkschaft IG Metall gegen den Voith-Konzern vorgehen. Somit wird die geplante Schließung des Sonthofer Werks mit 523 Mitarbeitern wohl bald die Gerichte beschäftigen. Gleich mehrere Verstöße der Geschäftsführung will Carlos Gil, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Allgäu, zur Anzeige bringen: „Dass den Herren im Glaspalast die Menschen im Allgäu egal sind, haben sie mehr als deutlich gemacht“, bringt Gil seinen Unmut zum Ausdruck. „Aber die Informations-, Beratungs-, und Mitbestimmungsrechte der Arbeitnehmervertreter sind nicht nur schwarze Buchstaben auf weißem Papier.“ Die geltenden Gesetze müssten auch vom Voith-Management eingehalten werden. Ein Konzernsprecher hatte die Vorwürfe in der vergangenen Woche wie berichtet als „haltlos“ zurückgewiesen. Man habe den Betriebsrat im Vorfeld informiert und alle Vorgaben des Betriebsverfassungsgesetzes erfüllt, erklärte der Sprecher.
IG Metall will weiter gegen Schließung des Voith-Werks kämpfen
Auch neben den rechtlichen Schritten will die IG Metall laut einer Pressemitteilung weiter gegen die Werksschließung kämpfen. „Wir werden unser Unverständnis und unsere Wut auf die Straße bringen“, verspricht Gil. Zudem deutet der Gewerkschafter an, dass die Allgäuer auch der Konzernzentrale in Heidenheim einen Besuch abstatten könnten: „Wir werden den Verantwortlichen vorschlagen, das Management auszutauschen und diejenigen, die das Unternehmen in den letzten Jahrzehnten groß gemacht haben, weiterarbeiten zu lassen“, kündigt der Gewerkschafts-Bevollmächtigte an. (mig)
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