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Signa-Offerte vom Tisch: Kanadier wollen Kaufhof behalten

Signa-Offerte vom Tisch

Kanadier wollen Kaufhof behalten

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    Das Logo von Galeria Kaufhof hängt an einer Filiale in Düsseldorf.
    Das Logo von Galeria Kaufhof hängt an einer Filiale in Düsseldorf. Foto: Christoph Zeiher (dpa)

    Ein Verbund von Kaufhof und Karstadt unter einem Dach ist wieder einmal vom Tisch. Der kanadische Warenhauskonzern Hudson's Bay Company (HBC) will Kaufhof nicht an den österreichischen Karstadt-Eigentümer Signa verkaufen.

    Der HBC-Aufsichtsrat lehnte ein entsprechendes Signa-Angebot einstimmig ab. Darauf habe Signa die Offerte zurückgezogen, teilte HBC in Toronto mit. Der HBC-Interimschef Richard Baker bezeichnete Kaufhof erneut als ein Kernstück der Unternehmensstrategie der Kanadier.

    Die Aufsichtsräte befanden, dass das Signa-Angebot nicht im Interesse der HBC-Aktionäre sei. Es liege zum einen beträchtlich unter dem eigentlichen Wert des deutschen Geschäftes und damit verbundener Immobilien. Zum anderen äußerte das Gremium weiterhin Zweifel an der Finanzierung des Angebots, das - wie schon im November - weiterhin als "unerbeten" bezeichnet wird.

    Zuvor hatte schon Kaufhof-Chef Roland Neuwald das Signa-Angebot als wenig hilfreich zur Lösung der Probleme der Warenhauskette bezeichnet: "Ich sehe nicht, dass dadurch ein besseres Geschäftsmodell entsteht. Unsere größten Konkurrenten sind die Amazons und Zalandos dieser Welt", sagte er der "Bild"-Zeitung (Donnerstag).

    Die Signa-Holding des Investors René Benko hatte nach früheren dpa-Informationen rund drei Milliarden Euro für das deutsche Warenhausgeschäft von Kaufhof und andere Immobilien geboten. Der Löwenanteil des Kaufpreises dürfte dabei nicht auf die Warenhauskette, sondern auf die Immobilien in wertvollen Innenstadtlagen entfallen. Der kanadische Kaufhof-Eigentümer HBC hatte 2015 die Warenhauskette der Metro für 2,8 Milliarden Euro abgekauft. Schon damals hatte Signa auch für Kaufhof den Finger gehoben, unterlag aber im Bieterrennen gegen HBC.

    HBC steckt wie die unter Verlusten und rückläufigen Umsätzen leidende deutsche Tochter Kaufhof schon länger in der Krise. Erst im Herbst hatten sich die Kanadier kurz vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft von ihrem Chef Jerry Storch getrennt. Seinen Posten übernimmt vom 19. Februar an Helena Foulkes, die von der Drogeriemarktkette CVS zu HBC wechselt.

    Derweil will Kaufhof bis 2020 rund 400 der rund 1600 Arbeitsplätze in der Kölner Konzernzentrale streichen. Der Stellenabbau solle aber sozialverträglich durch natürlich Fluktuation, Übergangsregelungen für ältere Mitarbeiter und Abfindungen erfolgen, kündigte das Unternehmen am Mittwoch an. Zuvor hatten die "Badischen Neuesten Nachrichten" (BNN) und weitere Zeitungen über die Pläne berichtet.

    Neuwald sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger", ein Personalabbau sei unumgänglich. Das Unternehmen brauche eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur. Derzeit seien die Kosten noch viel höher als bei den Wettbewerbern.

    Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatte der Handelsriese angekündigt, mit der Gewerkschaft Verdi über einen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung verhandeln zu wollen. Das Unternehmen erhofft sich durch Zugeständnisse der Mitarbeiter eine "finanzielle Atempause". Doch gab es bisher keine greifbaren Fortschritte in diese Richtung.

    Neuwald warnte wohl auch deshalb im Gespräch mit "Bild": Sollte Verdi beim Tarifvertrag für die 21 000 Beschäftigten nicht zu Einschnitten bei Lohn, Urlaubs- und Weihnachtsgeld bereit sein, seien weitere Jobs in Gefahr. "Dann müssen wir auf Sicht über Jobabbau in den Filialen sprechen. Wir brauchen die wirtschaftliche Atempause, um wieder Wasser unter den Kiel zu bekommen", zitierte das Blatt den Manager. Neuwald betonte, bei des Sanierungsbemühungen müsse jeder einen Beitrag leisten: der Eigentümer, die Manager, die Mitarbeiter und auch die Lieferanten in Form von Preisnachlässen.

    HBC-Mitteilung

    Kaufhof-Mitteilung

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